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II. Die orthodoxen u. heterodoxen Heilslehren der indischen Intellektuellen. [155]deutung aber mußte zur Entstehung einer in China, wie wir sahen, zwar nicht fehlenden,aber an Bedeutung weit zurücktretenden ontologischen und kosinologischen Spekulation:zur rationalen Begründung der Heilsziele und Heilswege, führen. Tatsächlichhat sie denn auch der indischen Religiosität den Stempel aufgeprägt.Gerade auf diesem spekulativen Gebiete aber standen die Brahmanen vielleicht nie, jedenfallsnicht dauernd, konkurrenzlos da. Sondern wie neben dem brahmanischen Opfer-und Gebetsformel - Kult die später und bis in die Gegenwart scheinbar neu alsMassenerscheinung auftretende, volkstümliche, individuelle ekstatische Magie und dieOrgiastik : - die spezifisch unklassischen emotional - irrationalen Formen heiliger Zuständlichkeiten- sicher nie geschwunden waren, so stand neben der vornehmen brahmanischenHeilssuche diejenige der vornehmen Laien. Für die heterodoxen Erlösungsreligionen,vor allem <strong>für</strong> den Buddhismus, ist es sicher, daß sie ihren Halt gerade in ihrerFrühzeit in den Kreisen der vornehmen Laien hatten. Inwieweit das gleiche <strong>für</strong> dieEntwicklung der klassischen indischen Philosophie gilt, ist unter den Indologen bestrittenund schwerlich einwandfrei auszumachen. Man hat Gewicht darauf gelegt, daß dieklassische Literatur zweifellos, und keineswegs nur vereinzelt, Fälle zeigt, wo Brahmanenüber philosophische Grundfragen von einem weisen König belehrt werden. Unddie Beteiligung der alten literarisch feingebildeten Ritterschaft, der klassischen Kschatriyain der Zeit vor dem Aufkommen der Großkönigtümer, an der philosophischenGedankenarbeit steht außer allem Zweifel. In der Zeit, als die Diskussion der Problemeder indischen Natur- und Religionsphilosophie ihren Höhepunkt erreichte - etwa seitdem 7. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung 1 ) - gehörte die vornehme Laienbildungsicherlich mit zu ihren wichtigsten Trägern. Nur kann aus allgemeinen Gründen keineRede davon sein, daß die Brahmanen jemals eine untergeordnete Rolle dabei gespielthätten.Die Priestermacht war schon in der vedischen Zeit außerordentlich groß 2 ) und ist seitdemnicht gesunken, sondern ge-1) Mithin fast gleichzeitig mit dem Beginn der ersten Blüte auch der hellenischen und chinesischenPhilosophien und der israelitischen Prophetie. An eigentliche “Entlehnungen” ist nicht zu denken,(ganz zu geschweigen der gelegentlichen seltsamen Andeutungen Ed. Meyer's über gemeinsamekosmisch - biologische Bedingtheit der zeitlichen Koinzidenz dieses Entwicklungsstadiums). Uebermögliche babylonische Einflüsse s. später.2) vgl. O l d e n b e r g , Aus Indien und Iran a. a. O.156

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