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Hinduismus und Buddhismus. [238] .führung wurde, ebenfalls nach alter Ueberlieferung, von seinen asketischen Genossenebenso als Bruch der allerelementarsten Voraussetzungen der Erlösung empfunden wieJesu anomistisches Verhalten von den Pharisäern. Es trug ihm zunächst offene Mißachtungund Zweifel an seinen Gnadengaben gerade in jenen Kreisen ein. Der unauslöschlicheHaß der auf extreme asketische Abtötung und Werkheiligkeit abgestelltenjainistischen Mönche setzte an eben diesem Punkt ein. Die buddhistische Erlösung ist,wenn man - wie wir es hier tun wollen - “Askese” als rationale Lebensmethodik faßt,prinzipiell antiasketisch. Gewiß schreibt sie einen bestimmten Weg vor, auf dem alleinman zur Erleuchtung kommen kann. Aber <strong>dieser</strong> Weg ist weder ein verstan<strong>des</strong>mäßigesEinsehen der - an sich ja unendlich einfachen - Lehrsätze, auf denen sie metaphysischruht, noch ein allmähliches Training zu immer höherer sittlicher Vervollkommnung.Die Befreiung ist, wie wir sahen, ein durch methodische Kontemplation nur vorzubereitenderplötzlicher “Sprung” in die Zuständlichkeiten der Stufen der Erleuchtung.Das Wesen dieses Sprunges ist, daß er den Menschen in seinem innersten p r a k t i -s c h e n Habitus in Einklang setzt mit seinen theoretischen Einsichten und ihm dadurchdie buddhistische “perseverantia gratiae” und “certitudo salutis”: die Sicherheit,von dem “Lebensdurst” definitiv und o h n e R ü c k f a l l erlöst zu sein, in diesemSinn also: “Heiligkeit”, verleiht. Dies war, wie alle Ueberlieferungen zeigen, das Gnadenstandsbewußtsein<strong>des</strong> Buddha selbst. Alle Vorschriften <strong>des</strong> Buddha sind solche <strong>für</strong>die praktische E r r e i c h u n g dieses Gnadenstan<strong>des</strong>, also gewissermaßen propädeutischeNovizenvorschriften. - Alle seine eigenen als wahrscheinlich authentisch anzusehendenAeußerungen: speziell auch über den “edlen achtfältigen Pfad”, enthaltennur allgemeine Arigaben über die rechte Erlösungsg e s i n n u n g . Und es ist ganzwohl möglich, daß der Buddha, ebenso wie Jesus, <strong>für</strong> den Stand der erreichten Gnadenperseveranz(um es christlich auszudrücken) direkt anomistische Konsequenzengezogen hat. Die Gegner (einschließlich der modernen konfessionellen christlichenKritiker) haben ihm ja sein “Wohlleben” immer wieder vorgehalten, und nach der Ueberlieferungist er an verdorbenem Schweinefleisch gestorben. Wie dem.98 /9: sie stört die Möglichkeit der Selbstbeherrschung und schwächt die Kräfte <strong>des</strong> Körpers, derenman bedarf, um die Erlösung erarbeiten zu können.239

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