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III. Die asiatische Sekten- und Heilandsreligiosität. [285]bei entwertete der Hinayanismus immerhin in stärkerem Maß als der Mahayanismusdas Kasten - Dharma oder ließ es - wo er auf Neuland eingeführt wurde - gar nicht erstentstehen. Damit fielen alle im Kastenwesen liegenden Antriebe zur (traditionalistischen)“Berufstreue” fort. Denn das bloße theoretische Lob <strong>des</strong> berufstreuen Arbeiters,wie es auch die unter hinayanistischem Einfluß stehende süd- und hinterindischeLiteratur kannte, entbehrte jenes starken psychologischen Antriebs, den, wie wir sahen,die Kastenheilsordnung enthielt. Dies scheint in der Wirkung <strong>des</strong> Buddhismus z.B. in Birma direkt spürbar zu sein. Die hinayanische Klostererziehung in Birma hatzwar ein Maß von Elementarbildung erzeugt, welches prozentual <strong>für</strong> indische undüberhaupt <strong>für</strong> asiatische Verhältnisse sehr groß, qualitativ freilich, an europäischenMaßstäben gemessen, sehr bescheiden ist (s. darüber den Census Report von 1911,Vol. IX ch. VIII), entsprechend dem rein religiösen Zweck der Schulung. Der Grad derlokalen Vorherrschaft <strong>des</strong> Buddhismus ist immerhin entscheidend <strong>für</strong> den Grad <strong>des</strong>Alphabetentums. Für moderne intensive Arbeit jedoch (Baumwollentkörnen, Oelraffinerie)haben Hindus niederer Kasten importiert werden müssen (ebenda ch. XI, XII): -ein Beweis sowohl <strong>für</strong> das starke Training zur Arbeit, welches die in Birma selbst fehlendenKasten dargeboten haben, wie andererseits freilich auch da<strong>für</strong>, daß das Kastenregimeaus eigener Kraft moderne Arbeitsformen nicht e r z e u g t . Siam ist fast reinesAgrarland geblieben, trotz nicht ungünstiger Vorbedingungen <strong>für</strong> gewerblicheEntwicklung. In ganz Hinterindien schwand ferner mit der Eliminierung <strong>des</strong> Brahmanentumsund der Kasten durch die Einführung <strong>des</strong> Buddhismus als Staatsreligion (14.Jahrhundert) die alte Kunsttradition der kastenmäßig - geschulten Königshandwerker,und die durch buddhistische Einflüsse angeregte Kunstübung hat wirklich Gleichwertigesnicht zu erzeugen vermocht, so erheblich immerhin auch ihre Leistungen waren 1 ).Der korrekt hinayanistische Buddhismus konnte eben seiner inneren Natur nach nichtwohl anders als gegnerisch oder allenfalls duldend zum Gewerbe stehen. Nur die fastausschließlich auf diesen Weg der Erwerbung von Verdienst verwiesenen Laienbedürfnissehaben auch im Hinayanismus die <strong>für</strong> den Buddhismus typische religiöseKunst entstehen lassen und erhalten. Die religiösen Interessen der korrekt bud-1) Vgl. L. F u r n e a u , a. a. O. S. 57.286

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