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III. Die asiatische Sekten- und Heilandsreligiosität. [307] .Damit sank auch sozial das Prestige <strong>des</strong> Mönchtums und <strong>des</strong> Buddhismus überhauptbedeutend und es ist dies - neben politischen Gründen - wohl auch einer der Gründegewesen, welche bei der Restauration der legitimen Dynastie das “disestablishment”<strong>des</strong> Buddhismus (1868) und die systematische Restauration <strong>des</strong> Shintoismus alsStaatsreligion bedingten. Entscheidend war freilich, daß einmal <strong>dieser</strong> dem Buddhismusgegenüber als “nationale” Kultform galt, dann aber die Legitimität <strong>des</strong> Kaisers garantierte.Die Tatsache der Sonnenabstammung der legitimen Dynastie und also dieübermenschliche Qualität <strong>des</strong> Kaisers gehören auch im japanischen Verfassungsstaatzu denjenigen Grundvoraussetzungen, die wenigstens der korrekte Japaner nicht bezweifelnoder über welche er seinen Zweifel jedenfalls nicht äußern darf.Der Konfuzianismus, der, wie bemerkt, in den vornehmen Schichten zahlreiche Anhängerbesaß, konnte die gleiche Leistung der Legitimierung der Dynastie nicht vollbringen,da <strong>für</strong> ihn der chinesische Kaiser der Weltmonarch und Oberpontifex war.Aber er hatte in Japan auch nicht, wie in China, den Rückhalt einer akademisch organisierten,durch das Prüfungswesen und vor allem durch die Verpfründung der Staatsämterpolitisch und ökonomisch fest organisierten einheitlich interessierten Schicht,sondern war eine literarische Liebhaberei einzelner Kreise. Dem Buddhismus andererseitsfehlte hier jener sehr starke Rückhalt, den er ebenso wie die hinduistischen Sektenin anderen asiatischen Gebieten hatte: der charismatische Guru als magischer Nothelfer.Die Entwicklung dieses Instituts ist zweifellos aus politischen Gründen von derjapanischen Regierung - wie von der chinesischen - gehemmt worden und über relativbescheidene Anfänge im allgemeinen nicht hinausgekommen. So fehlte in Japan eineSchicht von jenem magisch - soteriologischen Heilandsprestige, wie es die Literaten inChina, die Gurus der Sekten in den indischen Gebieten genossen. Als daher die Heeres-und verwaltungstechnische Revolution unter dem Druck <strong>des</strong> Gefühls äußerer Bedrohungdie feudale Militär- und Aemter - Organisation umstürzte, war sie in der, reinpolitisch angesehen, angenehmen Lage, tabula rasa oder wenigstens keine magischoder soteriologisch festgewurzelte Macht <strong>des</strong> religiösen Traditionalismus sich.Gon-Sekte) von dem “Sohn aus guter Familie” als dem <strong>für</strong> die Erlösung allein in Betracht kommendenspricht.308

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