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Hinduismus uud Buddhismus. [334]Soteriologie und auch mit dem klassischen vedischen Ritual, daß die Gefahr einesBruchs hier stets bestand, der dann auch jene Zwiespältigkeit orgiastischer und asketischerOrientiertheit, wie sie der Çivaismus umschloß, zutage treten lassen mußte. Ererfolgte im großen Maßstabe vor allem in der Häresie Basavas, <strong>des</strong> Gründers der Lingaya- Sekte, der, nach allgemeiner Ansicht, bigottesten aller hinduistischen religiösenGemeinschaften. Der Stifter, ein südwestindischer çivaitischer Brahmane (12. Jahrhundert),geriet mit der Hierarchie in Konflikt, weil er das vedische Ritual bei Anlegungder heiligen Schnur, welches Sonnenanbetung einschloß, als ketzerisch ablehnenzu müssen glaubte und wurde dann Hofbrahmane und Premierminister eines kanaresischenKönigs. Seine Anhängerschaft war und blieb im kanaresischen Gebiet am stärksten,verbreitete sich aber weit über Südindien. Die Ablehnung <strong>des</strong> vedischen Ritualshatte bei Basava Lossage von den Brahmanen und Sprengung der Kastenordnung zurFolge. Die religiöse Gleichwertigkeit aller Menschen, auch der Frauen, wurde gepredigt.Die rationalen, antiorgiastischen, Züge <strong>des</strong> Çivaismus erstarkten. Teile der Sektegalten früher auch in sexueller Hinsicht <strong>für</strong> “puritanisch”. Doch scheint dies nichtstreng festgehalten worden zu sein. Um so strenger waren und sind sie in anderen rituellenHinsichten. Sie lehnten nicht nur den Fleischgenuß ab, sondern weigerten undweigern sich noch in irgendeiner Art am Fleisch- und Viehhandel oder an der Viehproduktionteilzunehmen oder Kriegsdienste zu tun. Sie verwarfen nicht nur die Tantras,sondern gehörten, wenigstens in ihren Anfängen, zu den wenigen Sekten, welche dieSamsara - Lehre bezweifelten. Die Heilssuche der Intellektuellen bestand in Meditationüber das in der Theorie zum Symbol der verschiedenen übernatürlichen PotenzenÇivas spiritualisierte lingam bis zu vollkommener Weltindifferenz, dem höchsten Standeder Gnade (prasada). Die volkstümliche Soteriologie 1 ) aber war rein magischer undsakramentaler Art. Der Guru vollzog an dem Eintreten - den je nach der Stufe der Vervollkommnungdie acht (ashtavarna-) Sakramente, welche allein die Rechte <strong>des</strong> Vollmitgliedsgaben. Sie waren in der Doktrin strikt “monotheistisch”, anerkannten nur Çivaund verwarfen das brahmanisch - hinduistische Pantheon1) Das Basava Purana, die Grundschrift da<strong>für</strong>, ist m. W. nicht übersetzt. Leider war mir auch die sonstigeSpezialliteratur über die Sekte nicht zugänglich.335

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