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III. Die asiatische Sekten- und Heilandsreligiosität. [277]der Wunderkraft (siddhi) verleiht, eingeführt. Damit schloß die Entwicklung ab: Vasubandhugalt als letzter Bodhisattva.Eine rationale innerweltliche Lebensführung war auch auf der Basis <strong>dieser</strong> philosophischvornehmen spiritualistischen Soteriologie <strong>des</strong> Mahayana nicht zu begründen.Der Ausbau der alten Laienethik geht über die Empfehlung der landläufigen Tugendenund der speziell hinduistisch -buddhistischen Ritualgebote nicht heraus und es lohntwenigstens hier <strong>für</strong> unsere Zwecke nicht, sie im einzelnen zu analysieren. Denn dieObedienz gegenüber den durch übermenschliche wundertätige Leistungen qualifiziertenBodhisattvas, und die Magie wurden selbstverständlich der beherrschende Zug.Magische Therapeutik, apotropäische und magisch - homöopathische Ekstatik, Idolatrieund Hagiolatrie, das ganze Heer der Götter, Engel und Dämonen zogen in denMahayana - Buddhismus ein. Vor allem: Himmel, Hölle und Messias 1 ). Im siebentenHimmel droben thront, jenseits vom “Durst” (nach Leben) 2 ) und von “Name undForm” (Individualität) 3 ) der Bodhisattva Maitreya, der künftige Heiland, der Träger<strong>des</strong> spezifisch buddhistischen messianischen Glaubens 4 ). Und ebenso stehen dieSchrecknisse der Hölle zur Verfügung. Und endlich wurde ein Teil der mahayanistischenStufen <strong>für</strong> die Erlösung in eine förmliche Heils - Karriere verwandelt: unterhalb<strong>des</strong> Arhat selbst gab es drei Stufen deren höchste die Wiedergeburt im Himmel alsArhat, deren nächst niedere die Wiedergeburt als Arhat nach noch einem Tode und1) Die ersteren beiden waren ja nie beseitigt. Aber sie spielten <strong>für</strong> das Interesse <strong>des</strong> alten Buddhismusgar keine Rolle.2) Dieser herrscht noch in den untersten Himmeln, wo z. B. vedische Gottheiten und die durch Karmanzeitweise in den Himmel versetzten Seelen leben.3) Diese herrschen noch in den höheren Himmeln, die von buddhistischen Heiligen bewohnt werden.4) Die mahayanistische Literatur zeichnet sich durch ein üppiges Schwelgen in gehäuften Wonnen,Wundern und Heiligen aus. So namentlich schon die ziemlich alte mahayanis-tische Buddha - Legende<strong>des</strong> Lalita Vistara (übersetzt von Lefmann), wo - gegenüber der relativ noch schlichtenSchilderung bei Açvagosha - in der denkbar unkünstlerischsten, aber spezifisch mystisch - magischenArt die Wunder gehäuft und in einer Art in Juwelen, Lichtstrahlen, Lotos und allen Artenvon Pflanzen und Parfüms gewühlt wird, welche an die Dekadentenliteratur nach Art von Wilde(Dorian Gray) und Huysmans erinnert. In Wahrheit ist es mystische Kryptoerotik, die da wirksamwird. Die Schilderung der Schönheit der Theotokos im Lalita Vistara und die Vorschriften derAmithaba - Meditation im Amitayur - Dhyana - Sutra geben Gelegenheit zu glühender erotischerInbrunst, immer mit Heranziehung von Geschmeide, Blumen und schwüler Schönheit aller Art.278

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