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Hinduismus und Buddhismus. [86]hat in Indien das Fehlen der staatlichen Münzprägung die Entstehung <strong>des</strong> kapitalistischenHandels und <strong>des</strong> politischen Kapitalismus gehindert. Etwa vom 7. vorchristlichenJahrhundert angefangen hat fast ein Jahrtausend lang die kapitalistischeEntwicklung sich ausgebreitet. Es taucht der “Markt” auf und wird Mittelpunktder Verwaltung: die Dörfer ohne Markt (mouza) waren noch unter derMahrattenherrschaft der kusha, dem Marktflecken (einer Art von Metrokomia imspätantiken Sinn) angegliedert. Die Städte verloren ihren anfänglichen Charakterals lediglich <strong>für</strong>stlicher Festungen (pura, nagara). Sie legten sich - namentlich ander See - einen Stadtteil zu, der sich in seiner Gliederung zum alten Fürstensitzund <strong>des</strong>sen Form so verhielt, wie in Italien der Mercato, der ökonomische Markt:der Platz, wo man verkauft und einkauft, zur Piazza (del campo della signoria),dem Platz, auf welchem das Aufgebot gemustert und Turniere abgehalten werden(am klarsten in der Duplizität der Plätze im Grundriß noch <strong>des</strong> heutigen Siena vorund hinter dem Palazzo Pubblico erhalten), oder wie die Doppeltheit der Burg(Kasbah) und <strong>des</strong> Marktes (Bazar) in islamischen Städten 1 ). In die Stadt warendie reichen Adligen gezogen, um dort ihre Renten zu verzehren. Nach einerChronik sollte nur wer 1 Kror = 100 lakhs (die Einheit, nach welcher die Großpfründenbemessen wurden, entsprechend der Zahl der Dörfer, deren Renten sieenthielten), besaß, in der Stadt wohnen dürfen 2 ). Neben die Grundrentner trat nundie Vermögensakkumulation durch Handel.Die typische Organisation <strong>des</strong> Karawanenhandels unter Karawanenvorstehernfindet sich und die Gilden (çreni, später: gana) der Händler traten an Macht zunehmendneben die Ritterschaft und den Priesteradel. Der König wird von denGilden finanziell abhängig, er hat nur das Mittel, sie zu entzweien oder zu bestechen.Schon im Epos 3 ) spricht er nach einer Niederlage seine Besorgnis vor ihnen(außer vor seinen Verwandten und den Priestern) aus. In einzelnen Städten trat andie Spitze der Gilden und als Vertreter der Interessen der Bürgerschaft gegenüber.dem König ein gentilcharismatischer Chef, dem die Aeltesten der Gilden(“Marktherrn”) als Ratsbehörde zur <strong>Seite</strong> standen 4 ). Die drei vornehmen Ständewaren nun: weltlicher und geistlicher Adel und Händler, und diese galten oft als1) So wird die Tamil - Stadt Kaviripaddinam kurz vor unserer Zeitrechnung beschrieben. In derHändlerstadt befinden sich die meisten Warenhäuser und Gewerbe und sind die Yavana-(occidentalen) Kaufleute angesiedelt, in der Königsstadt die Luxusgewerbe, die Brahmanen,Aerzte, Astiologen, Barden, Schauspieler, Musikanten, Blumenstraußmacher, Perlenschnurmacher,Grundrentner. Zwischen beiden liegt der Marktplatz. Die Tamil - Königehielten r ö m i s c h e Söldner (vgl. V. Kanakasabhai, The Tamils 1800 years ago, Madras1904.2) Ind. Ant. XIX (1890) p. 231 f.3) III, 249, 16. XII, 54, 20. Vgl. W. Hopkins, The social and military position of the ruling castesin ancient India. J. of the Am. O. S. XIII, p. 57 ff.4) So in Ahmadhabad.86

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