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Hinduismus und Buddhismus. [162]Samsara und Karman. Auch sie hatten je nach ihrer Gattung ihr Dharma und könntenalso - in der ihnen eigenen Art - “Frömmigkeit üben” 1 ). Und wenn die Art, wie dieSelbstbeherrschung: - Imzaumhalten von Augen und Mund - empfohlen wurde, zunächstwesentlich nur disziplinären Charakter hatte, so waren Gebote wie: nichts <strong>für</strong>die eigene leibliche oder seelische Wohlfahrt zu tun, doch darüber hinaus wieder durchden allgemeinen philosophischen Sinn der Askese als Heilsweg mitbestimmt.Diese Wendung der klassisch - brahmanischen Askese vom magischen zum soteriologischenZweck vollzog sich innerhalb der religiösen, an die Vedasammlungen anschließendenLiteratur: der Brahmana, welche das Opfer und Ritual interpretierend behandelnund insbesondre der an sie sich anschließenden Aranyaka, der “im Wald geschaffenenWerke”. Sie sind Produkte der auf dem “Altenteil” in der Waldeinsamkeitlebenden Brahmanen-Kontemplation und ihre spekulativen Teile, die Upanischaden,“Geheimlehren”, enthalten die soteriologisch entscheidenden Teile <strong>des</strong> brahmanischenWissens 2 ). Dagegen enthält die Sutra - Literatur die Ritualvorschriften <strong>für</strong> den praktischenGebrauch: die Srautaçastra das heilige Ritual, die Smartaçastra das Ritual <strong>des</strong>Alltagslebens (Grihyasutra) und der sozialen Ordnung (Dharmaçastra) 3 ).Diese ganze Literatur steht nun der konfuzianischen überaus heterogen gegenüber.Zunächst in einigen Aeußerlichkeiten. Auch die Brahmanen waren in einem spezifischenSinne “Schriftgelehrte”. Denn auch die hinduistische heilige Literatur, wenigstensdie orthodox - brahmanische, ist in einer dem Laien fremden 4 ) Sakralsprache,1) Diese Grundüberzeugung kam in einer <strong>für</strong> uns grotesken Art besonders im alten Buddhismus -aber nicht nur bei ihm - zum Ausdruck. Eine Inschrift erzählt, daß der König nach einem Siegeseine Elefanten freigegeben habe, die dann “mit Tränen in den Angen” sich beeilten, ihre Genossenim Walde wieder aufzusuchen. Der Bericht <strong>des</strong> chinesischen Pilgers Hiuen Tsang (aus dem 7.Jahrhundert nach Chr.) erwähnt in Kaschmir Elefanten, “qui pratiquent la loi” (in St. Juliens Uebersetzung).2) Sie sind Iñanakanda: “Gnosis”, im Gegensatz zur Karmakanda, der Ritualkunde.3) Es kann irreführend wirken, wenn man die Smarta - Literatur als “profan” bezeichnet. Auch ihreRegeln sind heilig und unverbrüchlich, nur wenden sie sich nicht an die Fachgeschultheit der Priesterals solche, sondern an die Haushalter und Juristen.4) Aber nicht - wie angenommen wurde - in einer künstlich geschaffenen “Skaldensprache”, sondernin dem Idiom der alten Priestergeschlechter <strong>des</strong> Ursprungsgebiets der Literatur. In der vedischenZeit galt Sanskrit als163

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