13.07.2015 Aufrufe

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Hinduismus und Buddhismus. [260]spezifisch nivellierende und in diesem Sinn “demokratische” Religiosität behandelt,zumal im Zusammenhang mit der ganz geringschätzigen Behandlung <strong>des</strong> Rituals, alsoauch <strong>des</strong> Kastenrituals. Min<strong>des</strong>tens jener absichtsvolle Gegensatz gegen die Herrenschichtenfehlte dem alten Buddhismus durchaus. Er lag nur als Möglichkeit in seinerEntwertung der weltlichen Ordnungen überhaupt. Und die Möglichkeit ist nicht ganzvon der Hand zu weisen, daß gerade die Verbindung mit dem Patrimonial - Königtumdiese inneren Möglichkeiten im Buddhismus erst entbunden oder, wenn dies nicht,dann doch verstärkt hat. Denn <strong>für</strong> das Patrimonial -Königtum schien er offenbar geradeals Mittel der Massen - Domestikation wertvoll.Der Eifer <strong>des</strong> Königs <strong>für</strong> den Buddhismus scheint allmählich zugenommen zu haben; erfühlte sich auch selbst in ähnlicher Art als Herr und Patron der buddhistischen, wie diebyzantinischen Monarchen der christlichen Kirche. Im sogenannten Sanchi - Ediktwendet er sich gegen Schismatiker in der Gemeinschaft (samgha) und schreibt vor, daßsie nicht gelbe, sondern weiße Kleider tragen sollen: “denn die samgha soll einig sein”.Die formell größte Neuerung aber, welche höchstwahrscheinlich auf diesen vermutlichzuerst zur systematischen Schreiberverwaltung übergegangenen König und auf das unterihm gehaltene Kirchenkonzil (angeblich das dritte) zurückgeht, war die schriftlicheFixierung der bis dahin, 2 1 / 2 Jahrhunderte lang, nur mündlich überlieferten Tradition.Der chinesische Pilger Fa - Hien, vom Kaiser ausgeschickt, um authentische Abschriftender heiligen Bücher zu besorgen, fand in ganz Indien nur in den Klöstern von Pataliputra(dem Sitz <strong>des</strong> Königs und - angeblich - <strong>des</strong> Konzils) und in Ceylon Niederschriften,sonst nur mündliche Tradition. Es ist klar, was die Niederschrift <strong>für</strong> die Wahrungder Einheit der Kirche, ebenso aber: was sie <strong>für</strong> die Mission bedeutete. In einemLiteratenland wie China konnte der Buddhismus nur als eine Buchreligion überhauptFuß fassen. Und tatsächlich geht die Inszenierung oder wenigstens die programmatischeVerkündigung der buddhistischen Weltmission auf Açoka zurück. Mit Feuereiferwarf er sich gerade darauf. Durch ihn erhielt der Buddhismus den ersten großen Anstoß,eine internationale Weltreligion zu werden. Zunächst sollten die wilden Stämmebekehrt werden 1 ). Aber dann machte sich der König daran,1 ) Kalinga - Felsen - Edikt.261

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!