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Hinduismus und Buddhismus. [230]wie die modernen Tierspitäler und Tierpensionen der Klöster. Und “Tränen” warenwenigstens der Frühzeit <strong>des</strong> alten Buddhismus relativ sehr fremd und flossen in Indienallgemein erst mit der pietistischen (bhakti-) Frömmigkeit reichlicher. -Für die Charakterisierung <strong>des</strong> buddhistischen Erlösungstypus in seinen Wirkungen aufdas Verhalten nach außen hin ist folgen<strong>des</strong> entscheidend nie Versicherung <strong>des</strong> Gnadenstan<strong>des</strong>,das Wissen also um die eigene endgültige Erlösung, wird n i c h t durchBewährung in irgendwelchem - “innerweltlichen” oder “außerweltlichen” - H a n -d e l n , in “Werken” welcher Art immer, sondern im Gegenteil in einer aktivitätsfremdenZ u s t ä n d l i c h k e i t gesucht. Dies ist ausschlaggebend <strong>für</strong> die gesamte Stellung<strong>des</strong> “Arhat” - Ideals zur “Welt” <strong>des</strong> rationalen Handelns: es gibt von jenem zudiesem keine Brücke. Und ebensowenig zu einem im aktiven Sinn “sozialen” Verhalten.Die Erlösung ist eine absolut individuelle Leistung <strong>des</strong> Einzelnen aus eigenerKraft 1 ). Niemand und insbesondere keine soziale Gemeinschaft kann ihm dabei helfen:der spezifisch asoziale Charakter aller eigentlichen Mystik ist hier auf das Maximumgesteigert. Eigentlich erscheint es schon als ein Widerspruch, daß der Buddha - demdie Stiftung einer “Kirche” oder auch nur einer “Gemeinde” ganz fern lag und der <strong>für</strong>sich ausdrücklich die Möglichkeit und die Prätension, eine Ordensgemeinschaft “leiten”zu können, ablehnte,- immerhin doch einen “Orden” ins Leben gerufen hat, - soferndiese Stiftung nicht vielleicht hier, wie im Christentum, vielmehr lediglich eineSchöpfung seiner Schüler war. Nach der Legende hat der Buddha auch die Verkündungseiner Erlösungslehre nicht aus eigenem Antrieb, sondern auf besondere Bitte einesGottes auf sich genommen. Die alte Ordensgemeinschaft bot den Brüdern in derTat nur bescheidene Nachhilfen in Gestalt von normgemäßer Lehre und Aufsicht <strong>für</strong>den Novizen, Erbauung, Beichte und Buße <strong>für</strong> den Vollmönch. Sie scheint im übrigenvor allem der Fürsorge <strong>für</strong> die stan<strong>des</strong>gemäße “Wohlanständigkeit” <strong>des</strong> Verhaltens derMönche zu dienen, um deren Charisma nicht vor der Welt kompro-1) “Sucht nicht nach einer Zuflucht bei irgend jemand außer bei euch selbst” heißt es im MahaparinibhanaSutra (II, 31 - 35, S. B. of the East XI, S. 35 ff., auch deutsch bei Schulze, Das rollende Rad S.96 ff., speziell S. 97). Der Gegensatz <strong>des</strong> Buddhismus gegen das Christentum ist außer in zahlreichenStellen von Oldenbergs Schriften, schön herausgearbeitet auch in v. Schröders “Reden und Aufsätzen”(S. 109).231

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