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II. Die orthodoxen u. heterodoxen Heilslehren der indischen Intellektuellen. [159]dem entsprechend - z u r A n n a h m e v o n D a k s h i n a ( G e s c h e n -k e n u n d S t i f t u n g e n ) a n d r e r s e i t s q u a l i f i z i e r t waren. Dieanderen galten als Laien und hatten diese wichtigsten Privilegien der Vollkastengenossennicht 1 ).Die Art der späteren normalen Klosterorganisation sowohl wie <strong>des</strong> Mönchtums 2 ) überhauptscheint ebenfalls da<strong>für</strong> zu sprechen, daß jene formal ganz freien Schulgemeinschaftenvon Lehrern mit ihren Schülern nebst demjenigen Laienanhang, welcher durchUnterhaltsgewährung und Geschenke an die Gemeinschaft <strong>für</strong> sich diesseitige und jenseitigeVorteilezu erwerben suchte, den historischen Ausgangspunkt bildeten. Es fehlteoffenbar noch die systematische Organisation in Gemeinschaften mit festen “Regeln”.Die rein persönliche Beziehung bildete die Grundlage <strong>des</strong> Zusammenhalts, soweit einsolcher bestand. Selbst der alte Buddhismus zeigt ja die Spuren <strong>dieser</strong> patriarchalenStruktur, wie wir sehen werden. Das Pietätsband, welches einen solchen heiligen Lehrerund Seelsorger, den “Guru” oder “Gosain” 3 ), mit seinem Schüler und Seelsorge -Klienten verband, war in der hinduistischen Ethik so außerordentlich streng, daß dieseBeziehung fast allen religiösen Organisationen zugrunde gelegt werden konnte undmußte. <strong>Jede</strong>r Guru genoß gegenüber dem Schüler eine Autorität, welche der väterlichenvoranging 4 ). Er war, wenn er als Sramana lebte, Objekt der Hagiolatrie der Laien.Denn nach unbezweifelter Lehre gab das richtige Wissen magische Macht: der Fluch<strong>des</strong> Brahmanen ging in Erfüllung, wenn er die richtige Veda - Kenntnis hatte und ob ersie hatte, dazu war er gegebenenfalls zum Gottesurteil (Feuer - Ordal) bereit. Die heiligeGnosis machte ihn wunderkräftig. Berühmte wundertätige Gurus haben wohl sichervon jeher kraft <strong>des</strong> Prinzips <strong>des</strong> Gentilcharisma ihre Würde als Lehrer vererbtoder sie haben ihren Nachfolger <strong>des</strong>igniert, und nur aushilfsweise trat die “Wahl”, d. h.die Feststellung und Akklamation <strong>des</strong> charismatisch Qualifizierten durch die Jüngerschaftein. Daß man ausschließlich von einem Guru die rechte Weisheit1) Einige solcher Unterkasten, namentlich die, welche unreine Kasten bedienten, galten geradezu alsunrein.2) Der spätere und bis heute typische Name <strong>des</strong> Mönchs (auch <strong>des</strong> brahmanischen) ist bhikshu.3) “Gosain” bedeutet den, der “seine Sinne beherrscht”. Die erblichen Gurus mancher Sekten führendiesen Titel. Daher ist er heute in gewissen großen Brahmanenfamilien erblich. S. später.4) So ausdrücklich Manu II, 233.160

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