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Hinduismus und Buddhismus. [288]sation sie darboten, hervortreten. Die Reiseberichte der chinesischen Pilger, zeitlichmiteinander verglichen, lassen deutlich den inneren Verfall der jeder hierarchischenoder ständischen Einheit entbehrenden buddhistischen Organisation erkennen. Die Renaissance<strong>des</strong> Hinduismus fand offenbar ein leicht zu bestellen<strong>des</strong> Feld und hat, wieerwähnt, heute in Vorderindien fast jede Spur der alten buddhistischen Kirche ausgerottet.Ehe wir uns aber diesem neuen Aufstieg <strong>des</strong> orthodoxen Brahmanentums zuwenden,ist in Kürze der, erst seit König Kanischkas Zeit mit gewaltigem Erfolg betriebenenExpansion <strong>des</strong> Mahayanismus über Indien hinaus zu gedenken, welche ihnZu einer “Weltreligion” hat werden lassen.Die großen Expansionsgebiete <strong>des</strong> Mahayana - Buddhismus sind China, Korea und Japan.Der Mahayana - Buddhismus hat dabei im allgemeinen politisch insofern mit anderenVerhältnissen zu rechnen gehabt wie die Hinayana - Schule, als er in jenen Kulturländern,die er missionierend wenigstens teilweise eroberte, auf Dynastien stieß, die entwedermit einer unbuddhistischen Literatenschicht (China und Korea) oder mit einemunbuddhistischen Staatskult (Japan) fest verwachsen waren und daran festhielten 1 ).Hier nahm also die weltliche Gewalt im allgemeinen mehr die Stelle einer “Religionspolizei”als eines “Schutzpatronats” gegenüber der Kirche auf sich. Die theokratischeKlerikalisierung war infolge<strong>des</strong>sen weit geringer.Ueber die Schicksale <strong>des</strong> Buddhismus in China mußte im anderen Zusammenhangschon einiges gesagt werden, was hier zu ergänzen ist. Er wurde nach einigen vergeblichenMissionsversuchen zuerst importiert unter der Herrschaft und auf Veranlassung<strong>des</strong> Kaisers Mingti kurz nach Beginn unserer Zeitrechnung durch Mönchsmissionare,faßte aber erst etwa im 4. Jahrhundert Wurzel, was sich durch das häufigere Auftreteneigener chinesischer Mönche äußert. Er ist dann im 5., 6. und 7. Jahrhundert durchzahlreiche Pilgerfahrter und Gesandtschaften, amtliche Uebersetzungen buddhistischerSchriften, Eintritt einzelner Kaiser in den Mönchsorden, schließlich - 526 unter KaiserWuti - Uebersiedelung <strong>des</strong> “Patriarchen” Bodhidharma aus1) Der Hof <strong>des</strong> Kaisers in Kyoto z. b. war korrekt shintoistisch. Der rein weltliche Shogun in Yedoaber konnte nie die Stellung eines “tschakravati” einnehmen, wie Açoka, da er ausdrücklich denKaiser als die sozial höhere Macht anerkannte.289

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