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1. Hinduismus und Buddhismus. [18]vor. Von einigen spezifisch proletarischen brahmanenfeindlichen Prophetien wirdspäter (Abschnitt II) zu reden sein. Und es gibt auch heut unter ihnen eine Anzahl,welche jegliche Autorität der Brahmanen ausdrücklich ablehnen. Die offiziellehinduistische Auffassung und ihr folgend die Zählung <strong>des</strong> Zensus ist in solchenFällen geneigt, die betreffende Gemeinschaft trotzdem im Zweifel als “Kaste”,gewissermaßen wider ihren Willen, und nicht als reines Gastvolk, zu behandeln,sofern sie in irgendwelchen Hinsichten sich äußerlich wie eine Kaste verhält.Aber nicht daß solche Auflehnungen unzweifelhaft vorkamen, sondern daßsie nicht weit häufiger vorkamen, daß vielmehr die großen historisch wichtigenreligiösen Revolutionen gegen die hinduistische Ordnung ganz andern, relativ besondershoch privilegierten, Schichten entstammten und im wesentlichen auch inihnen ihre Wurzel behielten, ist offenbar das, wo<strong>für</strong> eine Erklärung zu fordern istund später versucht werden soll. Hier können wir vorerst an der annäherungsweisezutreffenden Auffassung festhalten : daß die “innere” Rezeption negativ privilegierterSchichten, Gast- und Pariastämme, in die hinduistische Lebensordnungmeist ein Prozeß der Anpassung sozial schwacher Schichten an die gegebene festeKastenordnung im Sinn der Legitimierung ihrer sozialen und ökonomischenLage war. Die Bewegung sowohl gegen wie <strong>für</strong> die Rezeption <strong>des</strong> Hinduismus<strong>für</strong> ganze Gebiete dagegen ist regelmäßig von Herrschern oder Herrenschichtenausgegangen und die Rezeption hatte in deren Legitimitätsinteresse ihr unzweifelhaftwichtigstes Motiv. Die Wirkung war eine ganz gewaltige. Es hat Jahrhundertegegeben, in welchen in fast allen damaligen indischen Kulturgebieten zwei spezifischbrahmanenfeindliche Erlösungsreligionen : der Jainismus und, in nochstärkerem Maße, der Buddhismus, die wenn auch keineswegs universell herrschenden,so doch offiziell rezipierten Konfessionen waren. Sie sind der Restauration<strong>des</strong> Hinduismus derart vollständig erlegen, daß die Jainas mit nur noch(1911) 0,40% der Bevölkerung (1891 noch 0,49, 1901: 0,45) 1 ) vertreten sind, undzwar in stärkerem Maße fast nur in einer Anzahl Städte1) Ob die Abnahme wirklich nur, wie der Census Report von 1911 meint, von der stärkeren Sterblichkeitder Städte herrührt, ist doch fraglich. 1881 - 91 hatte eine relative Zunahme (0,45 auf0,49) stattgefunden. Die Jaina der Städte haben im ganzen geringere Sterblichkeit als städtischeHindu.18

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