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Hinduismus und Buddhismus. [40]lichen “Freiheit”, das hieß: der internationalen und inter - ständischen Universalitätseiner Mission. Die Abstreifung aller rituellen Geburts - Schranken <strong>für</strong> dieGemeinschaft der Eucharistie, wie sie in Antiochia vor sich ging, war auch - hingesehenauf die religiösen Vorbedingungen - die Konzeptionssturide <strong>des</strong> “Bürgertums”<strong>des</strong> Occidents, wenn auch <strong>des</strong>sen Geburt, in den revolutionären “conjurationes”der mittelalterlichen Städte, erst mehr als ein Jahrtausend später erfolgte.Denn ohne Kommensalität, christlich gesprochen, ohne gemeinsames Abendmahl,war eine Eidbrüderschaft und ein mittelalterliches Städtbürgertum gar nicht möglich.Die Kastenordnung Indiens bildete da<strong>für</strong> ein - zum min<strong>des</strong>ten aus eigenenKräften - unübersteigliches Hindernis. Zwischen den Kasten herrscht nicht nurdiese ewige rituelle Scheidung 1 ), sondern, und zwar auch dann, wenn keinerleiökonomische Interessengegensätze bestehen, in aller Regel tiefste Fremdheit, ofttödliche Eifersucht, in aller Regel aber Feindschaft, weil sie eben, - im Gegensatzzu den occidentalen Berufsverbänden, - ganz und gar auf “sozialen Rang” eingestelltsind. Welche Rolle auch immer die Etiketten und Rang-Fragen im Occidentunter den Berufsverbänden gespielt haben (oft eine recht erhebliche), - niemalskonnten solche Fragen bis zu jener religiös verankerten Bedeutsamkeit sich steigern,die sie <strong>für</strong> den Hindu besaßen. Die Konsequenzen <strong>des</strong> Unterschieds sindauch politisch sehr bedeutend gewesen. Der Verband der indischen Gilden, dasMahajan, war kraft seiner Solidarität eine Macht, mit welcher die Fürsten sehrstark zu rechnen hatten. Man sagte: “Der Fürst muß anerkennen, was die Gildendem Volk tun, es sei barmherzig oder grausam.” Die Gilden erwarben von denFürsten gegen Gelddarlehen Privilegien, die an unsere mittelalterlichen Verhältnisseerinnern. Die Schreschthi (Aeltesten) der Gilden gehörten zu den machtvollstenHonoratioren und rangierten mit dem Kriegs- und Priesteradel ihrer Zeit. Inden Gebieten und Zeiträumen, in welchen diese Zustände bestanden, war dieMacht der Kasten unentwickelt und durch die brahmanenfeindlichen Erlösungs-1) Daß ein Nabob von Bankura auf Bitte eines Chandala die Karnakar- (Metallarbeiter-Kastezwingen wollte, mit jenem zu essen, veranlaßte (nach der Ursprungslegende der Mahmudpurias)einen Teil der Kaste zur Flucht nach Mahmudpura und zur Konstitution a1seigene Unterkaste mit höheren sozialen Ansprüchen.40

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