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Hinduismus und Buddhismus. [216]Macht der Brahmanen zu befreien, <strong>für</strong> diese Fürsten das wichtigste (politische) Motivgewesen ist. Die größte Blüte der Jaina - Religion fällt nicht in die Zeit <strong>des</strong> Aufstieges<strong>des</strong> Bürgertums, sondern gerade in die Zeit abnehmender politischer Städte- und Gilden- Macht, etwa vom 3. - 13. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, - eine Zeit der Blüteauch <strong>für</strong> ihre Literatur, - wo sie namentlich auf Kosten <strong>des</strong> Buddhismus Boden gewannen.Entstanden scheint die Sekte in dem Gebiet östlich von Benares zu sein, von wosie nach Westen und Süden wanderte, während sie in Bengalen und auch in Hindostanschwach blieb. In einigen südindischen und in dem Reich der westlichen Chalukya -Könige war sie zeitweise rezipierte Staatsreligion. Dort im Westen sind auch bis in dieGegenwart die Hauptstätten ihrer Pflege geblieben.Nach der hinduistischen Restauration entging auch der Jainismus in ziemlich weitemUmfang dem Schicksal der Hinduisierung nicht. In seinen Anfängen hatte er die Kastenignoriert. Sie haben zu seiner Soteriologie keinerlei auch nur indirekte Beziehung.Eine Verschiebung erfuhr dies schon, als unter dem Einfluß der Laien der Tempel- undIdol - Kult immer größere Dimensionen annahm: Dem genuinen Jaina - Mönch war diePflege der Tempel und Idole nicht möglich, da sie Karman wirkte. Ihm ziemte nebender Beschäftigung mit seiner Selbsterlösung nur die Stellung als Guru und Lehrer. DieAufgabe der Pflege der Tempelidole fiel also in die Hände der Laien, und wir findendie eigentümliche Erscheinung, daß der Tempelkult mit Vorliebe in die Hände vonBrahmanen 1 ) gelegt wurde, weil diese <strong>für</strong> solche Zwecke geschult waren. Die Kastenordnungbemächtigte sich nun der Jaina: In Südindien sind sie vollständig in Kastengegliedert, während im Norden die hinduistische Auffassung dazu neigt, sie - dem unsbekannten Typus entsprechend - a1s eine Sektenkaste zu behandeln, was sie stetsnachdrücklich ablehnten. In den nordwestindischen Städten aber standen sie noch ausden Zeiten der Gildenmacht her vielfach im Konnubium mit sozial gleichgeordneten,also vor allem: Händler - Schichten. Die modernen Vertreter <strong>des</strong> Hinduismus sind geneigt,sie <strong>für</strong> diesen zu reklamieren. Die Jaina selbst haben auf eigentliche Propagandaverzichtet. Ihr “Gottesdienst” um-1) Naturgemäß, wie bei allen Tempel - Brahmanen, solcher von etwas degradiertem Rang.217

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