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Hinduismus und Buddhismus. [346]tisch”, teils, wie die Nagas der Dasu Panthi - Sekte, exklusiv auf “wiedergeborene”Kasten beschränkt. Sie haben den Engländern stark zu schaffen gemacht, aber auchuntereinander blutige Fehden ausgefochten. So fand 1790 unter Hindu - Herrschaft, eineSchlacht zwischen den çivaitischen Nagas, welche die Vairaghis von der großenMesse von Hardwar ausschlossen, und diesen letzteren, die 18 000 Tote auf, dem Feldegelassen haben sollen, statt. Ebenso griffen sie wiederholt englische Truppen an.Zum Teil entwickelten sie sich zu Räuberbanden, die von Kontributionen der Bevölkerunglebten, oder zu Berufssöldnern 1 ). Das bedeutendste Beispiel <strong>dieser</strong> Entwicklungvon Glaubenskämpfer - Orden waren die Sikh (“Schüler”, <strong>des</strong> Sektenstifters und derihm nachfolgenden Gurus nämlich), welche zeitweilig, bis zur Unterwerfung 1845,Souveränität über den Panjab ausübten und dort einen in seiner Art großartigen reinenKriegerstaat geschaffen hatten. Ihre an sich sehr interessante Entwicklung soll hiernicht verfolgt werden.Für uns wichtiger sind vielmehr einige andere auf dem Boden der vischnuitischen Heilandsreligionstehende Sektenbildungen, vor allem diejenigen <strong>des</strong> Vallabha und einigeauf Schüler Chaitanyas zurückgehende. Alle waren Renaissancen der Orgiastik gegendie brahmanische Alleinherrschaft der Kontemplation als Heilsmittel. Beide zeigen,wie die Abwendung vom brahmanischen Ritualismus und der weltflüchtigen Kontemplationhier nicht zur aktiven innerweltlichen Askese, sondern zum Aufflammen i r -r a t i o n a l e r Heilssuche führte. Und zwar trotz der Einführung <strong>des</strong> überweltlichenGottes.Die zu Anfang <strong>des</strong> 16. Jahrhunderts von dem Brahmanen Vallabha begründete Sekteder Vallabhachari oder Maharadscha oder Rudra Samperadaya ist wenigstens demSchwerpunkt nach noch heute eine Händler- und Bankiers - Sekte, vornehmlich Nordwestindiens,aber verbreitet über das ganze Land. Sie pflegt den Krischna - Kult, suchtaber das Heil, in Opposition gegen die intellektualistische Tradition, nicht in Askeseoder Kontemplation, sondern in raffiniert sublimierten Krischna - Orgien, neben einemstrengen Zeremonialismus. Der Stifter lehrte, daß nicht Entbehrung, Einsamkeit,Schmutz, Verachtung der Schönheit, sondern1) So in ausgeprägtem Maße die Nagar, welche die Masse der Çudra - Bevölkerung von Malabarumfaßten, Söldner <strong>des</strong> Königs und daneben - kraft eines systematischen Beurlaubungsverfahrens -Bauern waren. Ihr Bildungsstand war relativ hoch, sie waren (meist) Vegetarier und VerehrerKrischnas und Ramas.347

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