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Hinduismus und Buddhismus. [204]Bildung aus. Die Ritualgebote und Lehren der Veden ebenso wie die heilige Sprachewerden schroff abgelehnt. Denn sie sind von nicht der geringsten Bedeutung <strong>für</strong> dasHeil, welches vielmehr allein von der Askese <strong>des</strong> Einzelnen abhängt. In den allgemeinenVoraussetzungen: daß die Erlösung in der Befreiung vom Rade der Wiedergeburtenbestehe, und daß sie nur durch Loslösung von <strong>dieser</strong> Welt der Vergänglichkeit, <strong>des</strong>innerweltlichen Handelns und <strong>des</strong> am Handeln haftenden Karman zu erlangen sei,stand die Lehre völlig auf klassischem Boden: Sie akzeptierte - im Gegensatz zumBuddhismus - im wesentlichen die klassische Atman - Lehre 1 ), ließ aber, ebenso wiedie alte Samkhya - Doktrin, das Brahman, die göttliche Weltseele, ganz beiseite. Heterodoxwar sie vor allem wegen der Ablehnung der Veda -Bildung und <strong>des</strong> Rituals sowie<strong>des</strong> Brahmanentums. Denn der absolute Atheismus der Lehre, die Verwerfung jederhöchsten Gottheit und <strong>des</strong> <strong>gesamten</strong> hinduistischen Pantheon 2 ), wäre kein unbedingtzwingender Grund da<strong>für</strong> gewesen, da auch die sonstige alte Intellektuellen - Philosophie,vor allem die Samkhya - Lehre dem, wie wir sahen, zuneigte. Freilich verwarfder Jainismus auch alle orthodoxe Philosophie, die Vedanta nicht nur, sondernauch die Samkhya - Doktrin. Dennoch stand er der letzteren nahe in gewissen metaphysischenVoraussetzungen. So namentlich zu der Ueberzeugung vom Wesen derSeele. Alle Seelen - das heißt die eigentlichen, letzten Ich - Substanzen sind nach ihmdem Wesen nach einander gleich und ewig. Sie und nur sie, nicht eine absolute, göttlicheSeele, sind “jiva”, Träger <strong>des</strong> Lebens. Und zwar sind sie (im scharfen Unterschiedgegen die buddhistische Lehre) eine Art von Seelen - Monaden, die unendlicher Weisheit(Gnosis) fähig sind. Die “Seele” ist nicht ein bloß passiv empfangender Geist, wiebei der orthodoxen Bhagavata - Religion, sondern, dem weit stärker ausgeprägten Zusammenhangmit der alten aktiven Selbstvergottungs - Askese entsprechend, ein aktivesLebensprinzip, dem als Gegensatz (ajiva) die Trägheit der Materie gegenübersteht.Der Leib als solcher ist das Uebel. Der Zusammenhang mit der Kasteiungs - Magieblieb beim Jainismus, innerhalb der durch seine1) Die Existenz der Seele wurde scholastisch - ontologisch mittelst <strong>des</strong> Saptabhangi Nyaya: derTheorie, daß jede Behauptung siebenfach verschieden gemeint sein könne, bewiesen.2) Der spätere Jainismus hat zahlreiche einzelne Gottheiten <strong>des</strong> orthodoxen Hinduismus - u. a. dieKindergottheit (Ep. Ind. II, S. 315/ 6) - übernommen.205

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