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II. Die orthodoxen u. heterodoxen Heilslehren der indischen Intellektuellen. [239]nun sei, jedenfalls beschränkt sich die buddhistische “Methodik” auf die Anweisungen<strong>für</strong> Sicherung <strong>des</strong> Erfolges der K o n t e m p l a t i o n und liegt methodischesH a n d e l n , es sei um diesseitiger oder jenseitiger Ziele willen, <strong>für</strong> den Buddhismusin der Richtung nicht der Erlösung, sondern <strong>des</strong> “Weltdurstes”, von dem er ja geradeErlösung bringen will. - Es ist vielleicht zweckmäßig, die altbuddhistische Soteriologiehier abschließend in rationaler Form so zusammenzufassen, wie dies von modernen europäischgeschulten Buddhisten geschieht 1 ).Die Grundlage da<strong>für</strong> ist die berühmte Predigt <strong>des</strong> Buddha in Benares über die vier heiligenWahrheiten. Die vier heiligen Wahrheiten beziehen sich auf 1. Leiden, 2. denGrund <strong>des</strong> Leidens, 3. das Ende <strong>des</strong> Leidens und schließlich, als Mittel dazu, den edlenachtfältigen Pfad. - 1. Das Leiden haftet an der Vergänglichkeit als solcher unddiese an der Individuation. Alle Herrlichkeit <strong>des</strong> Lebens ist nicht nur vergänglich, sondernruht auf Kampf mit anderem Leben und entsteht nur auf <strong>des</strong>sen Kosten. - 2. DerGrund alles Lebens und damit alles Leidens ist der sinnlose “Durst” (trishna) nach Leben,nach Erhaltung der Individualität, selbst über den Tod hinaus in einem “ewigen”Leben. Der Glaube an die “Seele”, und an deren Dauer ist nur die Folge dieses unstillbarenDurstes mit all den Sinnlosigkeiten, die er mit sich bringt. Sie ist auch die Quelle<strong>des</strong> Glaubens an einen “Gott”, der unsere Gebete erhört. - 3. Das Ende <strong>des</strong> Lebensdurstesist das Ende jenes Leidens an der Vergänglichkeit und am Leben. Der Weg dazuaber ist - 4. der edle achtfältige Pfad. Seine Stufen sind: Sammadikhi, “rechte Einsicht”- nämlich die zunächst verstandsmäßige, dann aber das ganze Leben durchdringendeEinsicht darein: daß alle Konstituenzien <strong>des</strong> Lebens von Natur mit den Prädikaten <strong>des</strong>Leidens, der Vergänglichkeit und <strong>des</strong> Fehlens jeglichen “ewigen” Kerns (nach Art <strong>des</strong>brahmanischen Atman, der “Seele”) behaftet sind. - Die zweite Stufe ist Sammasankappa,“rechtes Wollen”, der erbarmungsvoll wissende Verzicht auf den Genuß <strong>des</strong>Lebens, der ja überall nur auf Kosten anderer Lebender möglich ist. -1) Allan Mac Gregor, als Konvertit und Mönch Ananda Maitreya genannt, The four noble Truths, Public.of the Buddhasana Samayana Nr. 3 (Rangoon 2446 der buddh. Aera, 1903). Es interessiert nichtso sehr, ob die primitive Form <strong>des</strong> Buddhismus hier historisch ganz richtig wiedergegeben ist, als:daß die Hinayana - Lehre heut diese Interpretation der alten Schriften, welche an sich möglich ist, alsorthodox gelten läßt.240

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