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II. Die orthodoxen u. heterodoxen Heilslehren der indischen Intellektuellen. [201]diesen Versen, wie üblich, von Blut. Dann aber “baute er frommen Sinnes diesesHaus, auf welches seine Augen wendend ein <strong>Jede</strong>r in der Welt von dem Makel <strong>des</strong> Kali- Zeitalters befreit wird”. Er tat dies, weil er fand, daß das Leben belastet ist mit jeglicherArt von Leid, mit Alter, Trennung und Tod, und daß diese Art der Verwendungder einzige gute, allen Guten in der Welt bekannte Gebrauch <strong>des</strong> Reichtums sei. “Erbaute es”, heißt es in den folgenden Versen weiter, “in der Jahreszeit, in welcher derWind den Duft der Açoka-Blüten trägt und die Mango - Schößlinge sprießen.Schwärme schwankender Bienen erfüllen alles rundum und mehr als sonst erzählt dasBlitzen aus den Augenwinkeln schöner Frauen von ihrer Liebe. Das Zeichen, das Liebeauf ihren runden Busen prägte, enthüllt sich und ihr Leib sprengt das Mieder, wenn sie,verwirrt, auf Schaukeln sitzen Angesicht in Angesicht mit ihrem Geliebten. Lächelndschlagen sie hastig ihre halbgeschlossenen Augen nieder und nur das Zucken ihrerBrauen verrät die Freude, die in ihrem Herzen lebt. Die Frauen der Wallfahrer aber sehendas Land leuchten von Mango - Bäumen und hören es tönen vom Summen trunkenerBienen. Und ihnen kommen die Tränen.” Es folgt die Aufzählung der Abgaben <strong>für</strong>Weihrauch und andere Bedürfnisse der Eremitage und ihre Deckung. Man sieht, hierkommt alles, was das Leben enthält, zu seinem Recht. Die wilde Kriegswut <strong>des</strong> Helden,dann die Sehnsucht nach Erlösung vom immer neuen Trennungsschmerz, aus demdas Leben sich zusammensetzt, die Stätte der Einsamkeit <strong>für</strong> die Meditation und wiederdie strahlende Schönheit <strong>des</strong> Frülllings und das Glück der Liebe. Dies allesschließlich hineingetaucht in die resignationsgetränkte wehmütige Traumstimmung,welche der Gedanke <strong>des</strong> Maya - Schleiers erzeugen mußte, in den ja schließlich alles:diese unwirkliche und vergängliche Schönheit ebenso wie das Grausen <strong>des</strong> Kampfesder Menschen untereinander, verwoben war. Diese hier in einem offiziellen monumentalenDokument 1 ) niedergelegte Stellung zur Welt durchzieht letztlich auch die charakteristischenTeile der indischen Literatur. Realität und Magie, Handlung, Räsonnement1) Die Inschrift steht damit keineswegs allein. Auch in einer Stiftungsurkunde (Ep. Ind. I, S. 269 f.),durch welche die Kaufleute und Händler einer Stadt ein Kloster stiften <strong>für</strong> einen Çiva - Asketen,der “suchend das höchste Licht <strong>des</strong> Gottes, frei von der Finsternis der Leidenschaft, nie dem Giftsinnlicher Freude unterworfen war”, wird als Vergleich (v. 69 -70) das Bild junger schöner Frauenwerwendet, welche beim Baden von Liebe zu einem Prinzen ergriffen werden.202

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