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III. Die asiatische Sekten- und Heilandsreligiosität. [303]verheißt nach chinesischer mahayanistischer Art das westliche Paradies (indisch: Sakhavati)und empfiehlt als Mittel dazu die formelhafte inbrünstig gläubige Anrufung <strong>des</strong>Amida, <strong>des</strong> in ganz Ostasien populärsten Schülers <strong>des</strong> Buddha, der hier zu den fünfhöchsten Göttern (Buddhas) gehört. Wichtiger als beide waren die etwas später als dieJodo - shu gestiftete Zen- und die Schin - Sekte.Die Zen - Sekte, aus drei selbständigen Zweigen bestehend, pflegte eine vornehmlichin mystisch gedeuteten Exerzitien bestehende, die Schin - Sekte umgekehrt eine von allensolchen Virtuosenleistungen freie innerweltliche Andachts- und Glaubens - Religiosität.Die religiösen Uebungen der Zen - Sekte standen dem alten hinduistischenTypus der buddhistischen Kschatriya - Religiosität verhältnismäßig am nächsten.Dementsprechend waren ihre Zweige auch lange Zeit die von dem Samurai - Standebevorzugten vornehmen, daher an Tempeln besonders reichen Formen <strong>des</strong> japanischenBuddhismus. Wie der alte Buddhismus verwarf sie alles Buchwissen und legte denentscheidenden Nachdruck auf die Disziplinierung <strong>des</strong> Geistes und die Erringung derIndifferenz gegen die Außenwelt, vor allem auch den eigenen Körper. Für das Zen -Mönchtum war der Sinn dieses Training die Befreiung von der Welt durch kontemplativeVereinigung mit dem Göttlichen. Die Laien, vor allem die Berufskrieger, schätztendie Uebungen als Mittel der Abhärtung und Disziplinierung <strong>für</strong> ihren Beruf, und eswird, auch von berufenen Japanern, behauptet, daß die Sektendisziplin zur militärischenVerwertbarkeit der Japaner durch Züchtung einer Stimmung der Nichtachtung<strong>des</strong> Lebens als solchen erheblich beigetragen habe 1 ).Im scharfen Gegensatz zu den Zen - Sekten kann die Anfang <strong>des</strong> 13. Jahrhunderts gestifteteSchin - Sekte wenigstens insofern dem occidentalen Protestantismus verglichenwerden, als sie alle Werkheiligkeit ablehnte zugunsten der alleinigen Bedeutung dergläubigen Hingabe an den Buddha Amida. Sie gleicht darin der bald zu besprechendenbhakti - ReligiositätVyuha lehnt ausdrücklich (§ 10) die Werkgerechtigkeit als Weg zur Seligkeit ab. Nur gläubigesGebet zu Amitâya, tagelang vor dem Tod und bis zum Tode, sichern die Seligkeit.1) Der Protektor <strong>des</strong> nach der Verfolgung durch Ota Nobunaga restaurierten Buddhismus freilich,der Tokugawa - Schogun Yieyasu, scheint <strong>für</strong> seine Soldaten wesentlich die Hoffnung auf dasbuddhistische Paradies als Heldenhimmel geschätzt zu haben.304

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