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II. Die orthodoxen u. heterodoxen Heilslehren der indischen Intellektuellen. [233]Lebzeiten zahlreiche Laien, die nicht in einem Orden lebten, zum Nirvana habe gelangenlassen. Und es wird auch in den Fragen <strong>des</strong> Königs Milinda noch gelehrt, daß einLaie Nirvana wenigstens, wie ein gelobtes Land, von Angesicht zu Angesicht erschauenkönne. Dabei wird auch die Frage erörtert, wie jemals Erlösung von Laien durchBuddha möglich gewesen sei und warum der Buddha <strong>des</strong>senungeachtet doch einenMönchsorden gestiftet habe 1 ).Die Gemeinde Buddhas war naturgemäß zunächst die Gefolgschaft eines Mystagogen,jedenfalls mehr eine soteriologische Schule als ein Orden. Die Diskussionen der Fachleute2 ) machen wahrscheinlich, - was schon an sich naheliegt -, daß nach Buddhas Todedie nächsten Schüler zunächst, gegenüber ihren Anhängern, eine ähnliche Stellungeingenommen haben, wie Buddha zu ihnen selbst: sie waren ihre spirituellen Väter, inder üblichen indischen Terminologie: Guru, und maßgebende Interpreten seiner Lehre.Auf dem Konzil von Vaiçali, welches zum Schisma führte, hatte man einen hundertjährigenSchüler <strong>des</strong> Ananda, <strong>des</strong> Lieblingsschülers <strong>des</strong> Meisters, herbeigeholt: den “Vaterder Gemeinschaft”. Formelle Bestimmungen darüber, wer in den später, zurSchlichtung von Lehr- und Disziplinstreitigkeiten, gelegentlich berufenen “Konzilien”,den universellen Versammlungen der Gemeinschaft, zu sitzen das Recht habe, fehltenzweifellos und von einer “Abstimmung” in unserem Sinn war keine Rede. Autoritätentschied. Das Charisma der Arhatschaft, <strong>des</strong> sündlosen und daher mit magischenKräften ausgestatteten Erlösten, war das entscheidende Merkmal: freilich aber hatteschon einer der vom Buddha selbst zugelassenen Schüler 3 ) ein Schisma verschuldet.Irgendwelche “Regeln” hatte der Buddha wohl sicher von Fall zu Fal1 gegeben: eswird gesagt, daß diese nun, nach seinem Tode, der unpersönliche “Herr” der Gemein<strong>des</strong>ein sollten. Unsicher ist nur, ob eine systematische Ordensregel, wie das späterePratimokscha es war, schon von ihm selbst stammte. Die unvermeidliche Disziplin erzwangdann festere Formen. Und ein Orden wurde die Gemeinschaft, weil wichtigeTeile der Lehre als Geheimlehre überliefert wur-1) Q. of. K. Milinda Buch VI. Der Orden, wird geantwortet, fördere die Tugend und alle, die Buddha alsLaien zur Erlösung habe gelangen lassen, seien wenigstens in einem früheren Leben Mönche gewesen.2) Minayeff, H. Oldenberg, de la Vellée Poussin. S. darüber abschliessend den letztgenannten in Ind.Ant. 37 (1908), S. 1 ff.3) S. über ihn Q. of K. Milinda IV, 1, 2 ff.234

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