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II. Die orthodoxen u. heterodoxen Heilslehren der indischen Intellektuellen. [179]in 8, bald in 10 Nummern vorgetragen, ungemein farblos: Barmherzigkeit, Geduld,Freiheit von Neid, Reinheit, Ruhe, korrektes Leben, Freiheit von Begierde und vonHabsucht sind die 8 guten Qualitäten der Seele in Gautamas Rechtsbuch (dem ältesten,vielleicht vorbuddhistischen), und etwas positiver gewendet bei Manu: Zufriedenheit,Geduld, Selbstbeherrschung, nicht stehlen, Reinheit, Herrschaft über Begierde, Frömmigkeit,Wissen, Wahrhaftigkeit und Freiheit von Jähzorn. Oder ganz konkret zusammengefaßtin fünf Geboten <strong>für</strong> alle Kasten: kein leben<strong>des</strong> Wesen verletzen, die Wahrheitsagen, nicht stehlen, rein leben, die Leidenschaften beherrschen. Ganz ähnlicheGebote gab es als erste Stufe <strong>des</strong> Yoga. In<strong>des</strong>sen beseitigt war die Spannung mit solchenGeboten nicht. Die Frage <strong>des</strong> Werts <strong>des</strong> vedischen Rituals <strong>für</strong> den Erlösung suchendenund die Frage der Erlösungs- chancen <strong>des</strong> zur Einübung <strong>des</strong> gnostischen Wissensnicht fähigen Laien bestanden. Es ist namentlich von E. W. Hopkins in verdienstvollerArt gezeigt worden, wie sie sich durch die klassische Literatur hinzog. DieBrahmanen durften zum min<strong>des</strong>ten dem Laien gegenüber das vedische Ritual, <strong>des</strong>senTräger sie selbst waren, nicht entwerten lassen. Für die Hausritualbücher (grihyasutras)ist das Ritual begreiflicherweise das Ein und Alles geblieben. Aber auch <strong>für</strong> dieRechtsbücher sind die vedischen Gottheiten und die Opfer, die Himmel und Höllen alsBelohnungs- und Strafmittel die entscheidenden und meist die letzten Realitäten undder Ahnenkult eine zentrale Angelegenheit. Während in den Upanischaden das Ritual -es handelte sich <strong>für</strong> sie vor allem um das alte politische Soma - Ritual <strong>des</strong> ritterlichenKults - allegorisch umgedeutet wurde, ist davon in den Hausritual- und Rechtsbüchern- <strong>für</strong> welche alle das Feuer - Ritual am häuslichen Herd im Mittelpunkt stand - keineRede. Der altbrahmanische Rationalismus hatte über dem Gewimmel der Funktionsgöttereinen “Vatergott”, den Prajapati, als Weltregenten postuliert. Nun war in derEsoterik das unpersönliche “Brahman” als Weltpotenz in den Mittelpunkt getreten. DieSchaffung der Figur <strong>des</strong> “Brahma” als persönlichen höchsten Gottes war dann wohlwesentlich eine Konzession an die Laienbedürfnisse. Aber in den Rechtsbüchern istdie dadurch geschaffene Lage keineswegs einheitlich. Zwar ist Brahma, als höchsterGott und - meist - identisch mit Prajapati, rezipiert. Aber er war schon damals undwurde180

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