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Hinduismus und Buddhismus. [234]den 1 ), wie in den meisten alten Soteriologien Indiens. Es war ein Zugehörigkeitsmerkmalerwünscht. Schon bald nach Buddha muß der Orden mit Kopfschur und gelberTracht konstituiert gewesen sein und nur in der relativ immerhin lockeren Organisationerhielt sich die Spur <strong>des</strong> einstigen freien Gemeinschaftscharakters der alten Laien -Jüngerschaft. Es stand sehr bald fest, daß man zur vollen Einsicht 2 ) und zur Arahat -Würde niemals gelangen konnte, ohne förmlich Mönch geworden zu sein 3 ).Eine rationale Wirtschaftsethik konnte eine derartig Ordensreligion nicht entwickeln.Sie ist, wie schon jetzt bemerkt sein mag, auch später nicht daraus entwickelt worden,als der alte Buddhismus schon auf dem Wege war, im “Mahayana” (“großen Schiff”,zum andern Ufer: der Erlösung, nämlich) im Gegensatz zum rein mönchischen “Konventikel”- Buddhismus: Hinayana (“kleines Schiff”) eine Laienreligion zu entwickeln.So werden im Lalitavistara dem frommen und gebildeten Laien (ârya) zwar Ratschlägegegeben, wie er in seinem Berufe (mâgra) vorwärts kommen könnte, aber in äußerst -und (wegen der Ablehnung der Werkheiligkeit) wohl absichtsvoll - unbestimmterForm. Es fehlen dabei “asketische” Regeln. In dem Dekalog der hinduistischen Yoga -Sutra gehört zu den sozialethischen und also allgemeinverbindlichen Lebensregeln(den 5 “yamas”) auch Geringschätzung von Reichtum und Geschenken, zu den soteriologischenindividual - ethischen Regeln der höheren, geistlichen Ethik (den 5 niyamas)Genügsamkeit und ethische Strenge. Der übliche spätere buddhistische “Dekalog”(daçaçila) erwähnt1) Daß dies min<strong>des</strong>tens zeitweise der Fall war, ergibt sich aus Q. of K. Milinda IV, 4, 6 (vgl. IV, 3, 4.).Daß es nicht das Ursprüngliche war, zeigt sich darin, daß in Ceylon auch die Laien die Vinaya - Textelasen. Auch die Aufzählung der Klassen, welche nicht zur Einsicht gelangen können, selbst wennsie korrekt leben (IV, 8, 54): T i e r e , K i n d e r unter 7 Jahren, Häretiker, Vater- und Muttermörder,Mörder von Arhats, Schismatiker, Apostaten, Eunuchen, Hermaphroditen, nicht rehabilitierteTodsünder usw. schließt eigentlich aus, daß von jeher nur Mönchen die Erlösung zugänglich gewesenwäre.2) Q. of K. Milinda IV, 1, 28 ergibt deutlich, daß nur ein Mönch Schismatiker werden konnte, w e i lnur ein solcher die Lehre ganz kannte.3) Q. of K. Milinda a. a. O. (eventuell also: ohne es in einem früheren Leben einmal gewesen zu sein).Ein Laie, der die Arhat - Würde erreicht, kann (nach IV, 3, 4) nur entweder am gleichen Tage sterbenoder Mönch werden. Auch der unwürdigste Mönch empfängt von dem würdigsten Laien Verehrung<strong>des</strong>halb, weil nur der Mönch Träger der Tradition der Ordensregel ist. Am Anfang <strong>des</strong> Kapitelswerden die Kschatriya verherrlicht. Das alles deutet auf die Umwandlung einer ursprünglichen Laiengemeinschaftin einen Mönchsorden.235

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