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Hinduismus und Buddhismus. [256]- nicht zu deren künstlerischem Schaden. Der alte Buddhismus war endlich schlechthinapolitisch gewesen; eine innere Beziehung zu politischen Gewalten war von ihm auseigentlich kaum auffindbar. In diesem letzten Punkt trat zuerst Wandel ein.Der alte Buddhismus erreichte in Indien seine Akme unter der Regierung <strong>des</strong> Maurya -Großkönigs Açoka, <strong>des</strong> ersten Monarchen, der nach ägyptischer, assyrischer undachämenidischer Weise seine Taten und Anordnungen in zahlreichen Felsen - HöhlenundSäulen - Inschriften 1 ) zu verewigen bemüht war. Daß dem König die Möglichkitgegeben wurde, zunächst Novize, dann offizielles Ordensmitglied zu sein 2 ) und dochKönig zu bleiben, zeigt eine weitgehende Akkommodation <strong>des</strong> Ordens, so sehr auchder König selbst 3 ) betont, wie schwer es sei, diese Welt und die künftige zu gewinnen.Denn immerhin galt der Monarch nicht als gewöhnlicher Mönch, sondern nahm eineeigentümliche Sonderstellung ein. Es entstand damit erstmalig im Buddhismus ein Ansatzeiner politischen Theorie: die Gewalt <strong>des</strong> Weltmonarchen (tschakravati) muß dienotwendig von allem Welthandeln abführende geistliche Gewalt <strong>des</strong> Buddha ergänzen.Er ist Patron der Kirche etwa in dem Sinn, wie die byzantinischen Monarchen dies inAnspruch nahmen. Seine Edikte zeigen auch sonst die eigentümlichen Konsequenzeneiner Halb - Theokratie. Die erste Konversion <strong>des</strong> Königs erfolgte nach der blutigenUnterwerfung <strong>des</strong> Kalinga -Reiches. Der König erklärt 4 ): daß er die Schlächterei, diedabei unvermeidlich gewesen sei und bei welcher zahlreiche fromme Leute umgekommenseien, bereue, daß es fortan nicht zum Dharma seiner Nachfahren gehörenwerde, durch das Schwert zu erobern, sondern durch und <strong>für</strong> die Macht <strong>des</strong> wahrenGlaubens, daß aber wichtiger als selbst diese friedlichen Eroberungen ihm das Heil derSeele: die nächste Welt, sei. Mit <strong>dieser</strong> religiös - pazifistischen Fortwendung von demüberkommenen Königs - Dharma ging, wie es nicht anders sein konnte, die Entwicklungzu einem patriarchalen ethischen und1) Außer in den großen Sammlungen findet man die wichtigsten auch in V. A. Smiths Açoka (Oxford1901) zusammengestellt.2) Dies erklärt der üblicherweise als “Kleines Felsen - Edict I” gezählte Erlaß ausdrücklich; der Königsei 2 1 / 2 Jahre Laienschüler gewesen und jetzt im 6. Jahr im Orden3) In dem als “Säulen - Edict I” gezählten Erlaß.4) In dem als Großes Felsen - Edikt Nr. XIII gezählten Erlaß.257

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