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M a x W e b e r , Religionssoziologie II.II. Die orthodoxen u. heterodoxen Heilslehren der indischen Intellektuellen. [241]mend bis zu dem in Indien auch sonst gepflegten Raffinement fortgebildet worden. Diespätere Entwicklung nahm aus der Yoga - Technik, welche dem Meister selbst wohlsicher bekannt war, zahlreiche Nachhilfen auf: von der Atemregelung bis zu den Stufenfolgender Versenkung <strong>des</strong> Denkens durch den Kursus der vierzig Karmasthanaswurden alle Mittel methodisch rationalisiert zur sukzessiven Erreichung der vier Rangstufender Erlösung.Die höchste Stufe erlangt nach der Lehre wenigstens der Gemeinde, sahen wir, nur derMönch. Der fromme Laie aber war sogar von den einzigen kultusartigen Veranstaltungen<strong>dieser</strong> ursprünglich notwendig gänzlich kultlosen Frömmigkeit: den Halbmonatsversammlungenund der Uposâtha - Feier: - es sind im wesentlichen rein disziplinäreBeichtversammlungen der Mönche, - ausgeschlossen. Ihm blieb also nichts als dieVerehrung der Mönche persönlich und der Reliquien durch Stiftung von Vihâras (Unterkunftshäusern,in alter Zeit noch ohne Klostercharakter), Bau von Stupas mit dendaran sich zunehmend anschließenden Kunstobjekten, an die sich dann bald, als zunächsteinzig mögliche Form der Laienfrömmigkeit, eigentlicher Reliquienkult anschloß.Gerade die absolute Außerweltlichkeit und Kultlosigkeit der Mönchsfrömmigkeitund das Fehlen jeder planmäßigen Beeinflussung der Lebensführung der Laien: -ein sehr wichtiger Gegensatz <strong>des</strong> alten Buddhismus gegenüber dem Jainismus, - mußtedaher mit Notwendigkeit die Frömmigkeit der Laien in die Richtung der Hagiolatrieund Idolatrie drängen, wie sie die Mehrzahl der späteren Mahayana - Sekten gepflegthat. Der alte Buddhismus war zwar Zauberkünsten durchaus abgeneigt. Aber er hattedie Existenz der “Geister” (devata) nie bezweifelt, und daraus entwickelte sich sehrbald der Geisterzwang und die Kunst der Geomantik 1 ). Wie leicht andererseits derUmschlag von der mäcenatisch von Fall zu Fall versorgten Jüngergemeinschaft zumstiftungsmäßig mit Baugrund und Baulichkeiten, dauernden Renten, Grundbesitz,Sklaven, Hörigen ausgestatteten Klosterleben, im Ergebnis also: zur klösterlichenGrundherrlichkeit erfolgte, zeigt schon die Geschichte <strong>des</strong> alten Buddhismus in Indienund den Nachbarländern und vollends die durchweg auf Klostergrundherrschaft - ruhendeForm, zu welcher, wie noch zu erzählen sein wird, der1) Vatthuwijja, dem chinesischen Fungschui entsprechend.242

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