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III. Die asiatische Sekten- und Heilandsreligiosität. [309]sationslosigkeit jener Gebiete, eine Hierarchie von solcher Einheitlichkeit, daß man dieReligion ihrer Träger: der Lama - Mönche, geradezu als ein gesondertes Religionssystem:L a m a i s m u s , zu bezeichnen sich gewöhnt hat 1 ). Hinduistische und wohlauch buddhistische Wandermönche müssen als Nothelfer schon früh nach Inner- undNordasien gelangt sein: der magische Ausdruck “Schamane” <strong>für</strong> die magisch - ekstatischenExorzisten ist eine ostturkestanische Abwandlung <strong>des</strong> indischen Sramana (Pali:Samana). Die eigentlich buddhistische Mission in diesen Gebieten hat etwa mit dem 7.Jahrhundert unserer Zeitrechnung begonnen, und wurde im 8. Jahrhundert offiziell begründet.Wie üblich derart, daß ein König im Verwaltungsinteresse (zum Import derSchriftkunde) und zur Domestikation der Untertanen einen Heiligen aus dem benachbartenindischen Gebiet (in diesem Fall aus Udayana, welches Kaschmir benachbartist) als Guru importierte 2 ). Der Missionar war ein Vertreter der rein tantristischen (magischen)Mahayana -Richtung: Alchemie, Zaubertränke und die übliche mahayanistischeFormel - Magie scheinen bei ihm nebeneinander herzugehen. Die Mission hatnach ihm, mit zahlreichen Rückschlägen und Kämpfen der konkurrierenden Sekten,nicht mehr geruht, und es sind zeitweise das östliche Persien und große Teile von Turkestanvom mahayanistischen Buddhismus gewonnen worden, bis die islamischeReaktion der westlichen Mongolen - Khane diese Missionen wieder vernichtete. DasMongolenweltreich war es aber andererseits, dem die Konstituierung der heiligen KircheTibets, der Trägerin <strong>des</strong> “Lamaismus”, verdankt wurde:“Lama”, der “Erhabene”, “Heilige”, hieß zunächst der Superior (Khan po) eines Klosters,später, höflichkeitshalber, jeder voll ordinierte Mönch. Die buddhistische Klostergründungging anfangs ganz derz üblichen Weg. Die Machtstellung einiger derKlostersuperioren steigerte sich aber im Gebiet von Tibet dadurch, daß die größerenpolitischen Gebilde - dem Charakter <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong> als Weidegebiet entsprechend - wiederin kleine Stammes-1) Ueber den Lamaismus ist noch immer K ö p p e n s Religion <strong>des</strong> Buddha (Berlin 1857 /58, im 2.Band) lesenswert. Die heut weitaus bedentendste Antorität ist Grünwedel (s. seine Darstellung inder “Kultur der Gegenwart” I, 3, 1 und die später zu zitierende Schrift). Im übrigen ist die russischeLiteratur grundlegend, war mir aber nicht zugänglich.2) Der Name dieses “aus dem Lotos geborenen” (Padmasambhava) “großen Lehrer”, wie er amtlichgenannt wurde, ist nicht bekannt.310

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