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Hinduismus und Buddhismus. [112]zifische “Begabung” da<strong>für</strong> keineswegs auf “Anlage” beruhen muß 1 ). Daß sie aberaus sich den rationalen Betrieb <strong>des</strong> modernen Kapitalismus hätten schaffen können,da<strong>für</strong> liegt kein Anzeichen vor. Vollends aus den Kreisen <strong>des</strong> ganz traditionalistischenindischen Gewerbes wäre er zweifellos nie entstanden. Dabei ist aberder hinduistische Handwerker dennoch notorisch überaus arbeitsam; er gilt insbesondereals wesentlich arbeitsamer als der indische Handwerker islamitischenGlaubens. Und auf das Ganze gesehen, entwickelte die hinduistische Kastenorganisationinnerhalb der alten Berufskasten vielfach eine sehr hohe Intensität derArbeit und der Besitz - Akkumulation. Das Erstere mehr im Handwerk und ineinzelnen alten landwirtschaftlichen Kasten, von denen übrigens namentlich dieKunbi's (z. B. in Südindien) auch an Besitzakkumulation und zwar heute auch inmodernen Formen Beträchtliches leisten.Unter der englischen Verwaltung und direktem starkem Anreiz dazu ist der modernegewerbliche Kapitalismus, die Fabrik insbesondere, in Indien eingezogen.Aber - vergleichsweise betrachtet - in wie geringem Umfang und mit welchen Erschwerungen! Nach mehreren hundert Jahren englischer Herrschaft gibt es jetztgegen 980 000 Fabrikarbeiter, also etwa, 1 / 3 % der Bevölkerung. Dabei ist, undzwar auch in den Fabrikindustrien mit den höchsten Löhnen, die Arbeiterrekrutierungschwer 2 ); erst die neuesten Arbeiterschutzakte hat die Fabrikarbeit etwaspopulärer gemacht. Frauenarbeit findet sich, obwohl es (Textil) - Industrien gibt,wo die Frau das Doppelte leisten kann als der Mann, nur spärlich und aus den allerverachtestenKasten. Die indische Fabrikarbeiterschaft zeigt genau jene traditionalistischenZüge, welche ihr in der Frühzeit <strong>des</strong> Kapitalismus auch in Europaanhafteten.Die Arbeiter wollen gern schnell etwas Geld verdienen, um1) Ueber die Schulung zum Handel bei den Baniya's s. den C. R. <strong>für</strong> Bengalen. Gegen eine Einschätzungder “Naturanlage” spricht ja auch, daß alte Kasten mit starkem Berufswechsel oftin Berufe einströmen, welche in den Anforderungen an die “Naturanlage” psychologisch dendenkbar größten Gegensatz zur bisherigen Beschäftigungsart bilden, aber durch die Gemeinsamkeit<strong>des</strong> Nutzens bestimmter anerzogener Kenntnisse nnd Fertigkeiten einander nahestehen. So der früher erwähnte häufige Uebergang der alten Feldmesserkasten - derenGlieder naturgemäß die W e g e besonders genau kannten - zum Chauffeurberufe und vieleähnliche Beispiele.2) Sie muß in Kalkutta vielfach von auswärts erfolgen: in einem Dorf der Umgegend sprichtkaum 1 / 9 die Lan<strong>des</strong>sprache, das Bengalisch.112

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