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Hinduismus und Buddhismus. [314]Tibet sorgt die feste Begrenzung <strong>des</strong> Nahrungsspielraums da<strong>für</strong>, daß hinlänglicheNachfrage nach Klosterunterkunft besteht 1 ). Immerhin ist bei der hohen Machtstellungder Lamaklöster der Zufluß auch aus besitzenden Schichten nicht unbeträchtlich undMönche <strong>dieser</strong> Provenienz bringen oft ein erhebliches Privatvermögen mit. Es istselbstverständlich, aber anscheinend in den Lamaklöstern besonders stark ausgebildet,daß der Tatsache nach eine stark plutokratische Gliederung der Lama's besteht 2 ): diemittellosen Mönche arbeiten <strong>für</strong> die besitzenden und bedienen sie, im übrigen pflegensie Korbflechterei und ähnliche Gewerbe, sammeln Pferdemist zur Düngung und treibenHandel 3 ). Keuschheit als Pflicht verlangt nur die orthodox - gelbe Kirche, FleischundAlkoholgenuß gestattet auch sie. Der Unterricht wird auch in kleineren Klösternnoch jetzt gepflegt und zwar in 4 Fakultäten: 1. der theologischen Fakultät, der wichtigsten,die zugleich die Leitung, <strong>des</strong> Klosters hat 4 ), weil sie die Weihen erteilt, 2. dermedizinischen (empirische Kräuterkunde <strong>für</strong> den mönchischen Hausarzt), 3. Tsing Ko(Ritual), die altklassische Lehre, hier im wesentlichen in die Beibringung der Kenntnisder Regeln <strong>für</strong> Totenmessen abgewandelt 5 ), 4. Tsu pa (Mystik), Schulung in der Tantra- Askese <strong>für</strong> schamanistische Zwecke 6 ). Im Unterricht spielen, ganz dem alten Charakteraller indischen Erziehung entsprechend, noch heut Preisdisputationen (um eine Monatspfründe)eine Rolle 7 ). Die Weihen bringen den Studenten (dapa) vom Novizen(getsul) zum Gelong (Vollmönch) und durch weitere Stufen (zusammen 5) bis zumKhan po hinauf, der in der alten literarischen Hierarchie die höchste Stufe <strong>des</strong> niederenKlerus darstellte und als Klostersuperior die Disziplin (Macht1) Filchner gibt an, daß etwa jeder dritte Sobn Lama wird und werden muß.2) Hackmann berichtet, daß die Aufnahmen allzu vornehmer Novizen gelegentlich bei den Mönchen,die deren soziale Uebermacht <strong>für</strong>chten, auf Widerstand stoßen.3 ) Namentlich der sog. “heilige Tauschhandel” der Lamas ist bekannt, ein Kettenhandel, bei dem, entsprechendder Obödienz der Laien, je<strong>des</strong>mal ein wertvolleres Objekt eingetauscht wird, etwa: gegeneinen Seidenschleier ein Schaf, gegen dies ein Pferd usw., eine Art von umgekehrtem “Hansim Glück” (vgl. Filchner a, a. O.).4) Den Unterricht leitet ein Hutuktu. Die Fakultätsbeamten wechseln alle 1-3 Jahre, jede Fakultät hat3.5) Filchner fand in Kumbum da<strong>für</strong> 15 Studenten.6) Filchner fand in Kumbum da<strong>für</strong> 300 Studenten; das Geschäft ist sehr ertragreich.7) Die Themata sind oft von mehr als “talmudischer” Skurrilität (Filchner a. a. O.).315

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