13.07.2015 Aufrufe

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

Jede Verwertung des gesamten Inhaltes dieser Seite für ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

III. Die asiatische Sekten- und Heilandsreligiosität. [283]tritt persönlich in den Orden ein, - zweifellos um nun als Pontifex die Kirche und demgemäßdurch sie die Untertanen zu leiten. Es geschahen aber nach dem Bericht der Inschriftim Gefolge seiner übermäßigen Frömmigkeit so gefährliche Wunder, daß dieGroßen <strong>des</strong> Reichs ihn baten, aus dem Orden wieder auszutreten und das Reich alsLaie zu regieren, was er mit Zustimmung <strong>des</strong> genannten Seelenhirten auch tat. - Mansieht, es handelt sich ganz wesentlich um Erwägungen machtpolitischer Art und beidem Eintritt in den Orden um die übliche hinayanistische Rezeption und Dispensation.Korrekt hinayanistisch war wohl von jeher die Klosterorganisation und ist es auch geblieben.Der nach dem Noviziat (Shin) ales u pyin - sin rezipierte Mönch wird nachetwa zehnjähriger Bewährung, während deren er lediglich als Pfründner im Kloster dengeistlichen Uebungen obliegt, Vollmönch, Bonze, birmanisch: pon - gyi (“GroßerRuhm”) und hat nun die Qualifikation zur Seelsorge als Guru. Inschriften schon <strong>des</strong>13. Jahrhunderts aus Siam zeigen, daß <strong>dieser</strong> Grundsatz der Abstufung der Würde undTitulatur <strong>des</strong> Mönchs nach der Anciennität schon damals ganz ebenso korrekt, demaltbuddhistischen Prinzip entsprechend, bestand. Die Mönche wurden darnach in Siammit den Titulaturen Guru, Thera, endlich Mahathera ausgezeichnet und waren teils Cönobiten,teils Eremiten. Ihre Funktion war aber immer dieselbe: Gurus, geistliche Berater,der Laien und Lehrer <strong>des</strong> heiligen Wissens zu sein. Ein Ober - Guru, Sankharat(Lehrer) genannt, stand damals, vom König ernannt, über ihnen als Kirchenpatriarch 1 ).Der König nahm hier, wie einst Açoka, die Stellung als weltlicher Patron, membrumeminens (Tschakravati) der Kirche, in Anspruch. Der König behielt aber im übrigenden alten Kult der Berggeister ausdrücklich bei, weil seine Unterlassung gefährlich <strong>für</strong>das Wohl der Untertanen sei 2 ). DasKönigtum hatte die buddhistischen Weisen vor allen Dingen auch herbeigerufen, umeine nationale Schrift zu erfinden 3 ), zweifellos weil sie im Verwaltungsinteresse erwünschtwar. Es zeigt sich in den Monumenten deutlich, daß speziell das siamesischeKönigtum zur Zeit der Rezeption (oder Wiederrezeption) in kriegerischer Expansionnach allen <strong>Seite</strong>n und im Kampf mit1) S. die großen Inschriften König Rama - Komhengs aus dem Ende <strong>des</strong> 13. Jahrhunderts bei F u r -n e a u , a. a. O. p. 133 f. v. 85, 109).2) Ebenda v. 78.3) Ebenda v. 106.284

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!