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III. Die asiatische Sekten- und Heilandsreligiosität. [351]haupt derjenige Zug, welcher in den weitaus meisten seit der brahmanischen Restaurationentstandenen hinduistischen Gemeinschaften beherrschend hervortrat. Vorgebildetwar diese Stellung ja in der absoluten Autorität <strong>des</strong> vom Schüler (bramacharin) fußfälligzu verehrenden Lehrmeisters (guru) in den Veden. In<strong>des</strong>sen damals eben nur <strong>für</strong>den internen Schulbetrieb. Diese alten vedisch gebildeten Gurus, von denen noch dieRechtsbücher sprechen, welche als Hauskapläne von Königen und Adligen und alsHauslehrer ihrer Söhne die vornehme Bildung der Kschatriya - Zeit vermittelten, warenaber seit den Kirchenreformen <strong>des</strong> Neo - Brahmanismus durch eine oft wesentlich plebejischereminder literarische Mystagogen- und Seelsorgerschicht ersetzt, obwohl geradedarin Sankaracharya hatte reformieren wollen. Denn dies: die Schaffung geschulterund klösterlich organisierter wandernder Mendikanten einerseits und die universelleDurchführung der Guru - Verfassung waren ganz offenbar - neben der Verbindung mitden Höfen - die Mittel, durch welche die Brahmanen siegten. Ganz ähnlich wie dieGegenreformationskirche durch Steigerung der Intensität der Beichte und Ordensgründungihre geistliche Herrschaft über die Massen neu aufrichtete, brachen diese Mitteldie Konkurrenz der Jaina und Buddhisten. Zunächst wenigstens waren die überwiegendeMehrzahl der Mendikanten und Gurus Brahmanen oder doch ganz in derenHand. Im wesentlichen ist es auch heute so. Die teilweise <strong>für</strong>stlichen Einkünfte, welchedie Gurus gerade der Massensekten bezogen, mußten das Widerstreben der Brahmanengegen die Uebernahme solcher Stellungen stark vermindern. Nicht die neuenLehren, sondern die Universalität der Guru - Autorität war also das Kennzeichen <strong>des</strong>restaurierten Hinduismus. Er war - ganz abgesehen von den Krischna - und Rama -Kulten, die er sich einverleibte - “Heilands” - Religiosität noch in einem andren sehrbesonderen Sinn. Er bot den Massen den leibhaftigen, l e b e n d e n Heiland: denNothelfer, Berater, magischen Therapeuten und vor allem: dasAnbetungsobjekt, in Gestalt<strong>des</strong>, sei es durch Nachfolger<strong>des</strong>ignation, sei es erblich, seine Würde übertragendenGuru oder Gosain. Alle Sektenstifter wurden vergöttlicht und ihre Nachfahrenwurden und sind Gegenstand der Anbetung. Die Guruschaft galt jetzt als die typischeStellung <strong>des</strong> Brahmanen. Der Brahmane ist als Guru lebender Gott (Tha - kur). Keinkorrekter Çudra wird versäumen, Wasser zu trinken,352

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