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III. Die asiatische Sekten- und Heilandsreligiosität. [263]streng weltflüchtigen Charakter mildern und weitgehende Konzessionen machen an dieLeistungsfähigkeit <strong>des</strong> Durchschnittsmönchs und auch an die Erfordernisse der Existenzvon Klöstern, welche nicht Stätten der Heilssuche vornehmer Denker, sondernZentren religiöser Mission und Kultur sein sollten. Im übrigen aber mußte den Bedürfnissender Laien, welche im alten Buddhismus <strong>des</strong>sen Natur nach eine wesentlich zufälligeRolle spielen, entgegengekommen, also die Soteriologie in der Richtung dermagischen und der Heilandsreligiosität umgebogen werden. Die erste der beiden Tendenzentritt uns in den Quellen zuerst deutlich zutage.Ein Edikt Açokas spricht von “Schismatikern” innerhalb der Samgha. Die mahayanistischeTradition 1 ) läßt das große Schisma zuerst auf dem Konzil (Sanghiti) vonVaiçali (angeblich dem zweiten) zum Ausbruch kommen, welches angeblich 110 Jahrenach Buddhas Tode, vielleicht 2 ) aber erst unter Açoka und auf seine Veranlassungstattfand. Unabhängig von der historischen Korrektheit der Einzelheiten ist der Grundder ältesten Spaltung sowohl nach der Tradition wie nach der Natur der Sache selbstim wesentlichen klar. Die berühmten “10 Thesen” der Vajji Mönche, über welche eineEinigung nicht stattfand, waren durchweg disziplinärer, nicht dogmatischer Natur. Nebeneinigen Einzelheiten der klösterlichen Lebensführung, die sämtlich auf Erleichterungder Disziplin hinzielten, aber wesentlich formales Interesse haben und einer organisatorischenFrage, die mit den Präludien <strong>des</strong> Schisma zusammenhing 3 ), gab es einenfundamental wichtigen Punkt. Genau den gleichen, an welchem sich seinerzeit dieScheidung der Konventualen und Observanten im Franzis-1) Tchullavaggha XII.2) Die Gründe, welche L. de Millouè (Annales du Musèe Guimet, Bibl. de Vulgarisation, Conférencev. 18. XII. 1904) da<strong>für</strong> geltend macht, daß der inschriftlich und auch sonst nicht nachweisbareKönig Kalaçoka (der schwarze Açoka) mit dem bekannten buddhistischen Monarchen und daherauch das unter diesem König angesetzte Konzil von Pataliputra (242 v. Chr.) mit dem Konzil vonVaiçali identisch ist, haben manches <strong>für</strong> sich. Die Schwierigkeiten liegen in der Tradition. Nachder Mahayana - Tradition müßte der Verlauf <strong>des</strong> Konzils von Vaçiali ein anderer gewesen sein alsnach den Hinayana - Berichten. Das wäre nicht verwunderlich. Aber es sind die Fragen, welchedem Konzil von Pataliputra unter Açoka vorlagen, überliefert und sie sind nicht nur disziplinärerNatur.3) Nämlich: ob in der Diözese mehrere Upasatha - Versammlungen zulässig seien.264

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