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III. Die asiatische Sekten- und Heilandsreligiosität. [269]Schule ihre Anhänger in Çravakas (Laien), Pratyeka - Buddhas (Selbsterlöser) undArhats (Erlöste) als religiöse Stände teilte, wurde das Bodhisattva - Ideal der Mahayana- Sekte eigentümlich und gemeinsam. Es setzte eine innere Umwandlung der Erlösungstheorievoraus. In der Frühzeit <strong>des</strong> Buddhismus wurde der Streit zwischen den“Aeltesten” (Sthaviras), d.h. den charismatischen Trägern der Gemeindetradition undden “Mahasamghika”, den schulmäßig spekulativen Denkern: den Intellektuellen, geführt,wie wir sahen. Von den Fragen der Disziplin und der praktischen Ethik griff erauf spekulative Fragen über: die “sattva” - Probleme, die Fragen nach der “Natur” <strong>des</strong>Erlösungszustan<strong>des</strong> und folglich zunächst: über die Person <strong>des</strong> Erlösers. Die alte Schulehielt an seiner Menschlichkeit fest. Die Mahayanisten entwickelten die ”Trikaya” -Theorie: die Lehre von dem übernatürlichen Wesen <strong>des</strong> Buddha. Er hat drei Erscheinungsformen:einmal die Nirmana Kaya, den “Verwandlungsleib”, in welchem er aufErden wandelte. Dann die Sambhoga Kaya, den, etwa dem “Heiligen Geist” entsprechenden,alldurchdringenden Aetherleib, der die Gemeinde bildet, endlich die DharmaKaya, von der später zu reden ist.Auf diesem Wege vollzog sich zunächst an Buddha selbst der typische hinduistischeVergottungsprozeß. Damit verband sich nun die hinduistische Inkarnationsapotheose.Der Buddha war eine in einer Serie von Wiedergeburten stets erneut zur Erde steigendeVerkörperung der (unpersönlichen) göttlichen Gnade, <strong>für</strong> welche vielfach auch einewig dauernder Träger: ein Adibuddha, als existierend gedacht wurde. Von da war derWeg nicht weit, den Buddha zu einem Typus: dem Repräsentanten <strong>des</strong> zur vollen Erlösunggelangten und dadurch vergotteten Heiligen zu machen, der in beliebig vielen Exemplarenerschienen sein und noch erscheinen konnte: “Selbstvergottung”, der alte indischeSinn der Askese und Kontemplation und damit: der lebende Heiland waren inden Glauben eingeführt. Der lebende Heiland aber ist der Bodhisattva. Formell war derBodhisattva mit dem Buddha zunächst durch die Wiedergeburts- und die aus der hinduistischenPhilosophie übernommene Weltepochentheorie verknüpft. Die Welt istewig, verläuft aber - wie früher erwähnt - in immer neuen endlichen Epochen. Es gabnun in jeder Weltepoche einen, im ganzen also unendlich viele Buddhas. Der historischeGautama Buddha der jetzigen Epoche hat 550 Wieder-270

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