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II. Die orthodoxen u. heterodoxen Heilslehren der indischen Intellektuellen. [149]und Mystik und, soweit dabei der Zusammenhang es unentbehrlich macht, auch gewissenVorstellungskreisen der Philosophie, welche in Verbindung damit auf dem Bodenjener Bildung gewachsen ist, etwas näher zuwenden. Denn teils auf Grundlage derKonzeptionen, welche hier entstanden, teils im charakteristischen Gegensatz zu ihnen -jedenfalls aber nur in enger Beziehung dazu - konnten die hinduistischen Erlösungsreligionenmit Einschluß <strong>des</strong> Buddhismus entstehen.Die indische Askese war technisch wohl die rational entwickeltste der Welt. Es gibtfast keine asketische Methodik, welche nicht in Indien virtuosenhaft geübt und sehr oftauch zu einer theoretischen Kunstlehre rationalisiert worden wäre, und manche Formensind nur hier bis in ihre letzten, oft <strong>für</strong> uns schlechthin grotesken Konsequenzen hineingesteigertworden. Das Kopfabwärtshängen <strong>des</strong> Urdhamukti - Sadhus und das Lebendig- Begraben (Samadh) sind noch bis ins 19. Jahrhundert geübt worden, die Alchemiebis in die Gegenwart 1 ). Der Ursprung der klassischen Askese war hier wieüberall die alte Praxis der Magier - Ekstase in deren verschiedenen Funktionen und ihrZweck dem entsprechend ursprünglich durchweg: die Erlangung magischer Kräfte. DerAsket weiß sich im Besitz von Macht über die Götter. Er kann sie zwingen, sie <strong>für</strong>chtenihn und müssen seinen Willen tun. Will ein Gott Ausnahmsleistungen vollbringen,so muß auch er Askese üben. So hat das höchste Wesen der älteren Philosophie, umdie Welt zu gebären, mächtige asketische Anstrengungen machen müssen: Daß diemagische Kraft der Askese (Tapas) als durch eine Art von (hysterischer) Bruthitze bedingtgalt (wie der Name zeigt) kam <strong>dieser</strong> Vorstellung entgegen. Durch hinlänglicheGrade außeralltäglicher asketischer Leistungen kann man schlechthin jede Wirkung erzielen.Mit <strong>dieser</strong> Voraussetzung wird bekanntlich noch in der klassischen Sanskrit -Dramatik als mit einer Selbstverständlichkeit gearbeitet. Da das Charisma, in eine dermagisch relevanten Zuständlichkeiten zu geraten, höchst persönlich und an keinenStand gebunden war, so rekrutierten sich diese Magier sicherlich auch (und gerade) inden frühesten uns zugänglichen Epochen nicht nur aus einer offiziellen Priester- oderMagier -Kaste, wie die Brahmanen es waren. Vollends <strong>des</strong>-1) Auch sie in strengem Zusammenhang mit asketischem Leben; der Schüler eines Alchemisten, dereine Geschlechtssünde begeht, wird alsbald verstoßen, denn das magische Charisma haftet amkorrekten Leben.150

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