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I. Das hinduistische soziale System. [95]Es scheint nun - und ist auch an sich verständlich -, daß die Königshandwerker,welche wie die Brahmanen auf den Ruf eines Fürsten hin sich einfanden und ansiedelnließen, im ganzen den vornehmsten Rang unter den Handwerken behaupteten1 ). Namentlich die große Bauten - Epoche, welche nach Einführung <strong>des</strong>Steinbaus in Indien (3. Jahrh. vor Chr.) einsetzte 2 ), mußte die Nachfrage nach ihnen,zumal nach den nun ganz neu entstehenden Handwerken der Steinmetzenund Maurer heben und mit deren Stellung auch der ihrer Hilfshandwerker und <strong>des</strong>Dekorationsgewerbes zugute kommen. Ebenso der dann folgende Edelmetall -Import aus dem Occident den entsprechenden Handwerken. Ein wichtiges Beispielsind die Kammalar -Handwerker Südindiens und der nächstliegenden Inseln,der dortigen Rangfolge nach: 1. Eisen-, 2. Holz-, 3. Kupfer- und Bronze-, 4.Stein- und 5. Edelmetall- und Juwelen - Arbeiter, die Fünf - Kasten - Handwerker(Panch-vala), wie sie in Mysore genannt wurden 3 ). Sie verehrten Visvakarma alsAhnherrn und Berufsgott, hatten - wie schon früher erwähnt - eigene Priester undbeanspruchten hohen Rang, gelegentlich sogar brahmanische Abkunft 4 ). Das großenoch bestehende Kastenschisma <strong>des</strong> Südens in die Kasten “rechter” und “linkerHand” wurde durch ihre Auflehnung gegen die Brahmanen getragen. <strong>Jede</strong>nfallswar ihr Rang im allgemeinen 5 ) höher als derjenige alter Lokalgewerbe wie z.B. der Töpfer und Weber 6 ). Doch richtete sich der soziale Rang und ebenso dieökonomische Machtlage nach oft sehr individuellen Verhältnissen 7 ).1) Diese Handwerker genossen einen außerordentlich starken persönlichen Schutz. Wer einemHandwerker körperlich schwer schädigte, hatte unter der Maurya - Dynastie To<strong>des</strong>strafe zugewärtigen. Der gegen andere Gebiete relativ gehobene Rang der Tanti -(Weber-) Kaste inBengalen ist vielleicht aus ihrer Herkunft aus einem Königshandwerk dort zu erklären.2) Die alte Stadt Pataliputra hatte bis auf König Açoka (3. Jahrh. vor Chr.) Holzmauern: erstdurch ihn erhielt sie Backsteinmauern und Steinhäuser. Auch das indische Großkönigtumschuf seine Bürokratie wenigstens zum Teil als Baubürokratie.3) Im Epos: Panchkhalsi. Sie haben lange Commensalität und Berufsaustauschbarkeit bewahrt.4) Ueber die Kammalars vgl.Coomarasvamy a. a. O. S. 55. 56. In der Provinz Bombay findensich die gleichen 5 Handwerke: Schmiede, Zimmerer, Kupferschmiede, Steinmetzen, Goldschmiede,als “panchals” zusammengefaßt. Da sie eigene Priester beschäftigten, aber allevedischen Riten befolgten (Vegetarismus, Alkoholabstinenz) und Brahmanen zu sein prätendierten,wurden sie unter den Mahratten - Peschwas oft verfolgt.5) In Malabar galten sie, vermutlich weil sie Schismatiker waren, als unrein.6) Auch durch eine und dieselbe Kaste geht <strong>dieser</strong> Riß. Die Sutars im Bombay sind als DorfzimmerleuteDeputatisten <strong>des</strong> Dorfs. Ihre stadtsässigen Kastengenossen wurden Schiffsbauer,beanspruchten nun “Brahmanen” zu sein und brachen, als dies abgelehnt wurde, unterAusbildung eigener Priester wenigstens die Kommensalität mit den Dorfzimmerleuten ab.7) Schon wenn der Dorfgenosse vom Heloten - Handwerker irgendeine95

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