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Hinduismus und Buddhismus. [236]unternehmen konnten, niemals auch nur soweit gelungen wie dort. Die auf Laien zugeschnittenespätere Soteriologie konnte schon <strong>des</strong>halb nicht den Weg einer innerweltlichenpuritanischen Askese, sondern nur den einer sakramentalen, hagiolatrischen, idolatrischenoder logolatrischen Ritualreligiosität einschlagen. Immer blieb jedenfalls derSatz bestehen: “wer schöne Taten verrichten will, werde kein Mönch”. Im alten Buddhismusvollends fehlte auch fast jeder Ansatz einer methodischen Laiensittlichkeit. DerLaie soll bei der Annahme versprechen: Mord, Unreinheit, Lüge und Trunk zu meiden.Wie alt diese Gebote sind, ist in<strong>des</strong>sen nicht ganz sicher. Gewisse Gewerbe galten frühaus religiösen Gründen <strong>für</strong> den Upâsaka als unstatthaft: Waffen-, Gift- und Alkoholhandel(ähnliche wie gewisse mit heidnischen Kulten zusammenhängende Gewerbe inder alten Christenheit), der im ganzen Hinduismus als bedenklich geltende Karawanenhandelüberhaupt, der (<strong>für</strong> die Sexualmoral gefährliche) Sklavenhandel und dasSchlächtergewerbe (als Verletzung <strong>des</strong> Ahimsa). Von diesen Gewerben also warenwenigstens korrekte Laien ausgeschlossen. Aber die spezifische Verwerflichkeit derAckerbauarbeit <strong>für</strong> den Mönch (wiederum wegen <strong>des</strong> Ahimsa: der Perhorreszierungder beim Pflügen und Hacken unvermeidlichen Verletzung irgendwelcher lebenderWesen, die ja im Kreislauf der Wiedergeburten mit dem Menschen vergemeinschaftetsind) hinderte diesen keineswegs, Ackerbauprodukte als Almosem anzunehmen: siehat die Laienwirtschaft überhaupt nicht beeinflußt. Ebensowenig hatte die äußerstscharfe Ablehnung je<strong>des</strong>. Geldbesitzes <strong>für</strong> die Mönche Bedeutung <strong>für</strong> die Laiensittlichkeit.Irgendein individualsittlicher oder sozialethischer Protest gegen Reichtumserwerboder Luxusverbrauch findet sich, soweit die Weltsittlichkeit in Betracht kommt,im ältesten Buddhismus nicht. Auch nicht in jener Art von Empfehlung der Geringschätzungder Eitelkeit der Welt, also auch von Reichtum und Putz, wie sie die zitiertenspätern Suttas enthalten. Denn nicht ein Unrecht sondern eine Versuchung, dem“Durst” zu verfallen, sind jene Dinge. Im Gegenteil wurde ja der Reichtum als solcher,wiewir sahen, als eine Frucht der Laiensittlichkeit verheißen, und die “Unterweisung<strong>des</strong> Sigâla” verpflichtet die Eltern ausdrücklich, ihren Kindern ein Erbteil zu hinterlassen.lrgendeine religiöse Prämie auf ein bestimmtes ökonomisches Verhalten fehlt auchsonst in jeder Richtung völlig. Es fehlte zunächst auch je<strong>des</strong>237

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