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Hinduismus und Buddhismus. [274]die Beziehung zu ihm enthielt auch rational heterogene Prädikate in sich. Daß “Karuna”,höchste Liebe und “Bodhi”, höchste Gnosis, sich in der Beziehung <strong>des</strong> Heiligenzum Göttlichen vereinen, ist nur aus psychologischen Qualitäten der mystischen Ekstaseerklärlich. Wenn also nun “Nirwana”, - ein Zustand, der jetzt in eine abgeleitete,sekundäre Stellung rückte -, zugleich negativ: Zerstörung allen Begehrens und, positiv:All -Liebe wurde, blieb nach wie vor Avidya, die Dummheit, die Quelle alles Uebels.Dies ist aus der streng intellektualistischen Herkunft <strong>dieser</strong> Soteriologie erklärlich. DasMahayana ist so wieder eine letztlich esote-rische Erlösungslehre <strong>für</strong> die Gnostiker,nicht <strong>für</strong> die Laien. Der praktisch so überaus wichtige Grundsatz der Lehre <strong>des</strong> Buddha:daß die Spekulation über unlösbare Probleme vom Uebel und heilsschädlich sei, istin charakteristischer Art aufgegeben. Er wirkte nur darin nach, daß nach der orthodoxenMahayana - Lehre das letzte große kosmische Rätsel: die Frage, wie denn nun eigentlichdie große Wurzel alles Uebels, die “Avidya” (Dummheit, Stumpfheit oderkosmische Illusion) in die Welt habe kommen können, <strong>für</strong> menschliches Wissen unlösIichblieb und ebenso wie das “Warum ?” der spezifischen Qualitäten <strong>des</strong> Bhutatathatanur der letzten und höchsten, in Worten nicht kommunikablen, Gnosis eines Bodhisattvasich erschloß.Die erlösende Gnosis aber trägt selbst die eigentümlichen dualistischen Züge einerKombination praktischen Liebesfühlens und beherrschter Konzentration <strong>des</strong> Denkens.Sie verläuft nach der orthodoxen Mahayana - Lehre durch fortwährende exercitia, spiritualiaaufsteigend in den zehn Stadien der warmen Liebe (pramudita), der Reinigung<strong>des</strong> Herzens (vimalâ), der Klarheit der kosmischen Einsicht (prabakhari), <strong>des</strong> Strebensnach Vollendung (arcismati), der Meditation über das Wesen <strong>des</strong> Tathagata (sudurjaya),über die Art der Weltemanationen (abhimuki), der Erzeugung der Weltfremdheittrotz <strong>des</strong> innerweltlichen Tuns (durangama, das “Gehen in die Ferne”: - der innerenHaltung <strong>des</strong> Bhagavata, die wir kennen, nahe verwandt), der Erringung der vollen Gelassenhaitals einer zur Natur gewordenen unbewußten und mühelos geübten persönlichenQualität (achala), der vollen Gnosis der transzendenten Wahrheiten (sadhumati),und endlich <strong>des</strong> Hinschwindens in die “Wolken <strong>des</strong> Dharma” (Dharmamegha): derAllwissenheit. Man bemerkt leicht die Kreuzung gnostischer und praktisch liebesakosmistischer275

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