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90 4. Verfassungwählen (Helmert, Wahl S. 429 - 430). Diese Forderungen sind im Zusammenhangmit der laxen Führung des Klosters unter Gerlach Westhoff zuverstehen (vgl. § 44).Über die Größe des Männerklosters läßt sich für die erste Zeit nichtsSicheres sagen. In Blütezeiten bestand der Konvent (conventus) der monachioder fratres, auch bisweilen pauperes Christi genannt, aus mehr als 20Personen. Anfanglich werden es außer dem Abt allerdings kaum mehr als10 gewesen sein, wie für 1178 und 1218 bezeugt ist. Diese niedrige Zahlist nur noch einmal, im Jahre 1513, bezeugt. Wenn im Jahre 1298 dieZahl der vollen Präbenden (praebendae integrales) auf 22 und die der Knabenpräbenden(praebendae pueriles) auf 6 fixiert wird, scheint das Kloster umdiese Zeit geradezu überlaufen gewesen zu sein (WestfUB 3 Nr 1622S. 845). In der Tat haben adelige Familien der Umgebung in großer Zahlihre Kinder in Liesborn eingekauft, so etwa der Stromberger BurgmannHermann von Merveldt, der zugleich mit der Aufnahme seines SohnesRudolf 12 Mark überweist, die er jährlich mit 28 Schillingen verrentierenwill (WestfUB 3 Nr 1617 S. 843). Über die Einhaltung der Präbendenzahlwachen jetzt die Abte von Deutz, Grafschaft, Abdinghof und Iburg. Siehaben das Recht, bei Zuwiderhandlung gegen Liesborn vorzugehen undnotfalls Exkommunikationen auszusprechen. Dreißig Jahre später wiederholtder Bischof diese Forderung nach strikter Einhaltung der Präbendenzahl,da personelle Unterschiede bei der Aufnahme von Mönchen gemachtund die Zahl erneut überschritten worden sei. Hier ist von 24 Präbenden,von denen der Abt 2 besaß, und 6 Knabenpräbenden die Rede (LiesbornUrk. 137). Bei der Auflösung des Klosters wird festgestellt, daß sich dasKloster nie streng an die 1298 festgesetzte Präbendenzahl gebunden gefühltund deshalb je nach Vermögensstand unterschiedlich viele Mönche aufgenommenhabe (StAM SpezOrgKomm Münster 140). Mit der Reformdurch Bursfelde steigt die Zahl der Insassen rapide an, um die Mitte des16. Jahrhunderts geht sie zu folge krisenhafter Zeiten auf 19 bis 17 zurück,nach 1600 und während des Dreißigjährigen J(rieges steht das Klosterzeitweilig leer. Unter Abt Hermann Zurgeist (t 1651) sollen es schonwieder 18 Mönche gewesen sein. Mit der Aufwärtsentwicklung des Klostersunter Abt Georg Fuisting wird die alte Zahl von 22 erreicht. Für1698 werden 47 Konventsangehörige namentlich genannt (BAM G VLiesborn 8), 1716 ist die Zahl wieder auf 22 zurückgegangen. Eine weitereHöchstzahl läßt sich 1732 feststellen, als sich 22 Patres und 20 Fratres inLiesborn aufhalten. 1739 sind es immer noch 26, 1767 24, 1798 nur noch18 und , 1801 20 Insassen. Karl von Kerssenbrock, der letzte Abt desKlosters, spricht von 23 bis 28 Konventsangehörigen (StAM AltertumsvereinMsc. 262 S. 63; Linneborn, Aufhebung S. 42). Es sind dies Abt,

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