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70 3. Historische Übersichtkönnen und auf die Frage nach dem Gründungszeitpunkt Liesborns undder Herkunft der Stifter in die Mitte des 9. Jahrhunderts gelangen. Alsfrühestes Datum gilt die Zeit um 852, als Altfrid Essen stiftet. Bardo, Grafim Bardengau, Tradent für Corvey, mit Boso verwandt oder verschwägert,scheint jener Bardo zu sein, der 856 gefallen ist. Er könnte zugleich fürBoso an Liesborn Güter gestiftet haben. Daß er einer der drei am 2.Februar 880 gegen die Normannen gefallenen Bardos gewesen sei, wieKohl (Die Gründer S.79) vermutet, ist weder wahrscheinlich noch zubeweisen. Allein schon der Liesborner Nekrologeintrag zum 7. Juni sprichtdagegen. Greift man die Frage nach Herkunft der Reliquien auf undverweist auf eine mögliche Übertragung durch Ludwig oder Lothar um855, so kommt man in die Nähe der Essener Gründung durch Altfrid.Aber auch Altfrid selbst ist als Vermittler Liesborner Reliquien denkbar.In dieses Zeitraster fügen sich die Essener Hrotsvith-Einträge ein. Sie sindetwa in die Amtszeit der Äbtissin Gersvit (852 - um 870) zu datieren.Hierzu würde auch passen die von E. Klueting zwischen 860 und 885angesetzte Gründung Herzebrocks (GS NF 21 S. 52) durch die sächsischeAdelige Waldburg, die ihre Tochter Duda der ersten Liesborner Äbtissinzur Erziehung übergeben haben soll (vgl. § 38). Die Gründung Liesbornsläßt sich also mit aller gebotenen Vorsicht auf die Zeit um 855 festlegen.§ 8. Von der Gründ ung bis zum Ende des DamenstiftsW. Gi e se, Der Stamm der Sachsen und das Reich in ottonischer und salischerZeit. 1979 S. 191; - Tyrell, Chronik; - Witte, Historia.Für die Zeit von der Gründung bis zur Aufhebung des Damenstifts,also von etwa 860 bis 1130, liegen eine einzige Urkunde von 1019, eineÄbtissinnenreihe mit den Namen von 13 Äbtissinnen und ein Nekrologjüngerer Abschrift mit Namen von 2 Priorissen, 165 Kanonissen und 9Laienschwestern vor. Weitere Quellen haben sich für diesen Zeitraum vonrund 270 Jahren nicht erhalten.Die Reihenfolge der Äbtissinnen wird in den Quellen unterschiedlichangegeben. Wahrscheinlich stimmt die Reihenfolge, die ein Fragment desausgehenden 15. Jahrhunderts (StAM Altertumsverein Msc. 162) und nachdiesem die Chronik von 1587 (vgl. § 1 a) sowie zwei Handschriften des17. Jahrhunderts (BAM Hs. 212, PA Liesborn Hs. 5) angeben (s. a. KatalogLiesborn S. 78). Lediglich die erste und die drei letzten Äbtissinnen werdenin ihrer Abfolge genau bezeichnet. Aufgrund von Vergleichen mit anderen

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