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§ 11. Aufhebung 85Durchführung aus. Wenig später, am 2. Mai, erfolgte die Aufhebung. DieMönche hatten eben die Prim abgesungen, als Rappard dem Abt und denanwesenden 16 von 20 Konventualen den Aufhebungsbefehl bekanntmachte. Die Abtei wurde mit all ihren Besitzungen zur königlichen Domäneerklärt. Alle Konventualen waren von nun an Privatpersonen undgalten als pensioniert. Sie durften weiterhin in den Abteigebäuden wohnen,wenn auch ohne Ordensregel, und sollten Abt oder Prior in der häuslichenOrdnung unterstellt bleiben. Die Kirche wurde als Klosterkirche aufgehobenund das Chorgehen der Mönche untersagt. Stille Messen waren gestattet.Die mit der Klosterkirche verbundene Pfarrkirche wurde mit einem Pfarrerund zwei Kaplänen der Klostergeistlichkeit besetzt. Die Pension des Abtessetzte man auf jährlich 1500 TIr fest, jeder Konventuale sollte 300 TIrerhalten, die vier Expositen je 20 TIr Zuschuß, der Pfarrer 400 TIr unddie Kapläne je 300 TIr. Fast alle 32 Dienstboten wurden entlassen. AlsVerwalter setzte man den münsterschen Hofkammerrat Boner ein. Stein,Vincke und Angers kamen eigens nach Liesborn, diese fette Pfründe Zubesehen und organisieren Zu helfen, äußerte der Prior Wilhelm Hüffer. Von denKonventualen verließen zunächst sieben die Abtei: L. Jungeblut, Cl:Kurtz, J. Zumsande, B. Sandfort, B. Leiffert, C. Niediek und I. Leiffert(StAM SpezOrgKomm Münster 141).Zuerst ging man daran, das Klostervermögen zu inventarisieren. DieseAufnahme ergab folgenden Bestand und folgende Werte:1. Geld: In den 5 Kassen befanden sich nur 220 TIr 11 Groschen 4Pfennige, nicht die früher festgestellten 422 TIr.2. Hausrat und Möbel: rund 455 TIr.3. TIere: 675 TIr.4. Getreide, Viktualien, Getränke: rund 334 TIr.5. Gemälde, Kunstgegenstände: 62 TIr 1 Groschen.Das gesamte Inventar wurde auf 2871 TIr geschätzt (StAM ErbfürstentumMünster A Nr 2).Der Viehbestand setzte sich aus 8 Pferden, 29 Kühen und Ochsen, 14Schweinen, 36 Schafen und 13 Hunden zusammen. An Getreide fand man1 Malter 16 Scheffel Roggen, 4 Scheffel Erbsen, 1 Malter 20 ScheffelGerste, 1 Malter 14 Scheffel Hafer Lippischen Maßes vor (StAM SpezOrg-Komm Münster 142). Zum TItel Gemälde vermerkte v. Rappard: Es ist . . .kein einziges nur mittelmäßiges, also aufhebenswerthes Gemiihlde vorhanden .. .(StAM SpezOrgKomm Münster 141). Unter den Gemälden befand sichimmerhin der berühmte, wenn auch stark beschädigte Liesborner Altar,der zusammen mit 6 Missalen auf ganze 14 TIr veranschlagt wurde.Die abtei lichen Insignien mußten abgegeben werden. Es waren dies:ein silberner Stab, eine Inful (Mitra), ein goldenes Ordenskreuz mit 5

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