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76 3. Historische Übersichtwichtiges Privileg seitens der Kölner Kirche eingeräumt, das noch 1683seine Wirkung tat (Liesborn Akten 356 fol. 40): Erzbischof Philipp befreitees vom Zoll in Neuß (WestfUB 2 Nr 463 S. 185). Damit besaß Liesbornnicht nur das Recht freien Gütertransports und Botengangs durch dasKölner Territorium, sondern auch freien Zugang zu seinen rheinischenBesitzungen. Diese von seinem Nachfolger Erzbischof Bruno zwischen1191 und 1193 (WestfUB 2 Nr 521 S. 221) bestätigten Rechte waren alsAusgleich für jenen Schaden gedacht, den Kölner Leute dem Klosterwährend der Auseinandersetzung zwischen Köln und Heinrich dem Löwenum die Vorherrschaft in Westfalen zugefügt hatten. Wahrscheinlich warLiesborn Schaden entstanden, als der seit Juli 1180 vom Kaiser eröffneteReichskrieg gegen Herzog Heinrich, an dem sich Philipp von Heinsbergmit einem stattlichen Heer beteiligte, auch das Kloster in Mitleidenschaftzog.Die Zuwendungen der münsterschen Kirche hielten unter den ÄbtenEngelbert und Burchard an. Abt Gerhard (1265-1304) kaufte Güterhinzu. Zu den wirtschaftlichen Gesundungsmaßnahmen zählten unter anderemdie Neuaufteilung der Klostereinkünfte um das Jahr 1239, dieVerteilung der Einnahmen, die dem Kloster aus den Opfergaben für dasMarienbild zuflossen (v gl. § 36), und die Inkorporation der LiesbornerPfarrkirche im Jahre 1264.In der Nacht vom 24. auf den 25. Januar 1270 zerstörte ein Brand fastdas ganze Kloster. Die Katastrophe wird in Hexametern beschrieben, diein die chronikalische Überlieferung eingeflossen sind (Chronik 1587; StAMAltertumsverein Msc. 162).Da das Kloster mehr und mehr Versorgungsanstalt für nachgeboreneSöhne adeliger Familien wurde, setzte man die Präbendenzahl genau festund teilte sie in 22 volle und 6 Knabenpfründen auf. Die entsprechendeUrkunde von 1298 (WestfUB 3 Nr 1622 S. 845) macht deutlich, daßLiesborn überlaufen und dadurch in wirtschaftliche Schwierigkeiten geratenwar. Es ist von superfluitas und mu/tip/icatio personarum und von precesmultip/ices nobilium um Aufnahme die Rede. Über die Besetzung der Präbendenwachten künftig die Äbte von Deutz, Grafschaft, Abdinghof undIburg. Derartige Maßnahmen scheinen allerdings keine nachhaltige Wirkungausgeübt zu haben. Dreißig Jahre später, im Jahre 1328, schrittBischof Ludwig von Münster auf Bitten von Abt und Konvent erneutdagegen ein, daß mehr Personen in das Kloster aufgenommen werdensollten, als Präbendenstellen vorhanden waren (Lies born Urk. 137)._ Abt Florin (1304-1328), ein gewandter, rühriger und gebildeter Mann,begann mit dem Neubau der Konventskirche, die seit dem Brand von1270 noch nicht gänzlich wiederhergestellt gewesen zu sein scheint. 1317 .

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