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§ 9. Von der Umwandlung in ein Männerkloster bis zur Reform durch Bursfelde 75Die wirtschaftliche Lage des neubegründeten Klosters dürfte ungünstig.gewesen sein. Daß Bischof Egbert von Münster den ersten Abt Balduin1130 in Freckenhorst geweiht hat, läßt vermuten, daß Kirche und Gebäudedes Klosters nach dem Brand von 1121 noch nicht wieder instandgesetztworden waren.Finanzielle und wirtschaftliche Nöte des Klosters werden BischofEgbert und seine Nachfolger veranlaßt haben, es mit Schenkungen zubedenken. Es ist nämlich auffallend, daß unter dem ersten Abt Balduin,der ein tüchtiger und umsichtiger Verwalter gewesen sein wird, demLiesborner Kloster seitens der münsterschen Kirche zahlreiche Schenkungenund Zehntzuwendungen zufallen. Ob auch Güter im Rheinland, vorallem Weinberge bei Bonn und Remagen, und Güter im Jülichschen zuden Neuerwerbungen gehört haben, läßt sich nicht mit Bestimmtheitsagen. Sie können, da sie Samtbesitz mit Überwasser sind, durchaus schonaus früherer Zeit herrühren, werden jedoch jetzt zumindest bestätigt. 1144überließ dann der münstersche Bischof dem Abt die bisher vom Dompropstwahrgenommenen Liesborner Archidiakonatsrechte samt Einkünften(WestfUB 2 Nr 246 S. 37). Gemeint ist damit sicherlich das Archidiako ~nat der Klosterkirche, nicht jenes der Pfarrkirche, das erst 1264 an denAbt gelangt ist.Daß das neugegründete Reformkloster offenbar rasch an Ausstrahlungskraftgewonnen hat, bezeugen enge Verbindungen zu anderen Klöstern.Bereits Abt Balduin übernimmt für das kurz nach 1140 gegründeteBenediktinerinnenkloster Gehrden gewisse Sorgerechte, die ebenso vonAbt Wenzo als Provisor bezeugt sind 1 ) . Außerdem steht Liesborn mit demBenediktinerkloster St. Mauritz und Simeon in Minden in Verbindung,in dessen Nekrolog eine Verbrüderungsliste erscheint, die von fralribussanclorum Cosme el Damiani Lisberne X officia el ipsi nobis spricht (StAMMsc. VII 2718 fo1. 80). Gebetsverbrüderungen sind seit dem 13. Jahrhundertund später auch mit St. Godehard in Hildesheim, Schinna, Marienmünster,Rinteln, Bursfelde, Herzebrock und Freckenhorst bekannt, fernermit Überwasser in Münster, mit Rastede, Clarholz und Marienfeld sowiemit dem Domkapitel in Paderborn (WestfUB 3 Nr 345 S. 187), mit St. Aegidiiin Münster, Cappel bei Lippstadt, Benninghausen, Varlar, Grafschaft,Herdecke, mit den Lippstädter und Soester Klöstern.Unter dem dritten Abt, Wenzo, nahm die wirtschaftliche Gesundungund Stärkung Liesborns ihren Fortgang. Das Kloster erhielt 1186 ein1) 1153: WestfUB 2 Nr290 S. 71; 1184: WestfUB 2 Nr449 S.175. K. HONSELMANN,Studien zu Urkunden des Klosters Gehrden aus dem 12. Jahrhundert (WestfZs 120.1970)S. 308. - P. LEIDIN GER, Die Gründung der Zisterzienser-Abtei Marienfeld 1185 und ihreStifter (WestfZs 135.1985) S. 189.

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