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§ 5. Bibliothek 55Büchern aus? die in Köln, Münster, Erfurt, Lippstadt und Soest erworbenwurden (StAM Liesborn Akten 363, 364).Aus den Inkunabeln, vOn denen noch heute 31 in der BudapesterNationalbibliothek erhalten sind 1 ), schöpfte der Liesborner Chronist Wittezum großen Teil seine Nachrichten. Vielleicht sind diese Druckerzeugnisse,die wichtigsten Geschichtswerke des Mittelalters und der neue ren Zeit,überhaupt erst auf seine Anregung hin angeschafft worden. Immerhinbildet im Katalog von 1795 die Gruppe Historici mit 359 TIteln nachden asketischen und sonstigen geistlichen Schriften die weitaus stärksteGruppe.Auch für Buchbindereibedarf weisen die Rechnungen Ausgaben auf,so daß man auf eine eigene Buchbinderei im Kloster schließen darf. Vonden in Berlin erhalten gebliebenen 50 Handschriften sind bis auf wenigeAusnahmen alle in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts bis um 1515einheitlich in gepunztes braunes oder helles Leder neugebunden und mitBesitzvermerken versehen worden 2 ).Wegen des reichen Zuwachses an Büchern wurde die Bibliothek in derzweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts neu geordnet, wobei offenbar das bisin die Spätzeit des Klosters gültige, immer wieder erweiterte System einerGliederung nach Sachgebieten erstmals angewendet wurde.Noch im 16. Jahrhundert ist in Liesborn eine Schreibtätigkeit erkennbar.Abt Gerlach (1554-1582) erwarb von seinem als Buchhändler tätigenBruder eine Reihe humanistischer und wohl auch reformatorischer Schriftenfür die Bibliothek, wie der Katalog von 1795 ausweist. 1610 ließ manbei Meister Matthias in Paderborn Breviere binden (Liesborn Akten 7). DasAmt des Bibliothekars ist seit 1659 belegt und wurde mit Priestermönchenbesetzt, die oft zu höheren Ämtern aufstiegen (vgl. § 56).Unter Abt Gregor (1698-1739) erlebte die Klosterbibliothek offenbareine erneute Wertschätzung. 1732 wurden 4000 Bände repariert, erneuertoder auch neu gebunden (PA Liesborn Hs. 11 S. 128), die zusammen mitanderen eine würdige Aufstellung im 1735 neu erbauten Mitteltrakt derAbtei fanden. Im 18. Jahrhundert verzeichnet das Registrum bibJiothecaeüberdies eigene Einnahmen der Bibliothek, nämlich 11 Rtlr aus drei Höfen,von denen der Bibliothekar 1 Rtlr für sich erhielt, wofür er 3 Messen lesenmußte (Liesborn Akten 407).Die letzte Um- und Neuordnung besorgte der Bibliothekar AemilianSchöneberg im Jahre 1795. Er stellte einen 17 Sachgruppen umfassendenKatalog mit 2791 Titeln - die Bände sind nicht gezählt - auf, der1) Nachweis bei SCHMIEDER, Quellen S. 64-65.2) KROOS Renate, Härkelse iut'n Westfölsken un Lippsken - Mittelalterliche Einbandstempelvon Liesborn, Falkenhagen und Lippstadt (Westfalen 55. 1977) S. 40-52.

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