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182 6. Besitzbegütert. Es sei auch darauf hingewiesen, daß im Nachbarort Kessenich, indem ebenfalls St. Cassius Rechte besaß, jener Esic = Asig begütert war,der in zweiter Ehe mit Ida, der Tochter der hl. Ida, vermählt war. DiesenBesitz hatte Esic 843 von Kaiser Lothar 1. empfangen (R. Wilmans, DieKaiserurkunden der Provinz Westfalen 1.1867 S. 89 ff. 1803. Nr 25), demPrüm und wohl auch Liesborn die bedeutendsten Reliquien verdanken.Esic übertrug die Güter zu Kessenich später Corvey (Honselmann,Mönchslisten S. 107 Nr 147 und 172). Von Esic war aber schon im Zusammenhangmit anderen Corveyer Traditionen die Rede, und zwar in Verbindungmit einer um 854 erfolgten Übertragung, bei der ein Bardo für EsicsGemahlin Ida als Zeuge auftritt. Von diesem Bardo darf mit gutem Grundangenommen werden, daß er der Liesborner Stifter ist (vgl. § 7).Gemeinsam mit dem Kloster Überwasser in Münster besaß LiesbornGüter an der Ahr im Bereich Remagen. 1151 bestätigte Konrad III. diesenin territorio nostro Reumacensi liegenden Besitzkomplex an Häusern, Äckernund Weinbergen sub banno regafi in Lohrsdorf, Heimersheim undGreen (WestfUB 2 Nr 277 S.60). Es handelt sich also um königlichenBesitz, der hier bestätigt wird, und die in unmittelbarer Nachbarschaftangesiedelten Grundherren Köln, Bonn und Sieg burg sind zu Zeugen derUrkunde bestellt, als wollte man sich ihrer Loyalität versichern. In undum Remagen waren Cappenberg (WestfUB 2 Nr 310 S. 85 f.), ferner Stablo­Malmedy, Lorsch und Prüm begütert (Eugen Ewig, Das Bistum Köln imFrühmittelalter = AnnHistVerNrrh 155/156. 1954). Friedrich 1. bestätigte.1152 dieselben an der Ahr gelegenen Güter (Wilmans, Kaiserurkunden 2Nr 229). Wann diese Besitzungen an Liesborn gekommen sind, läßt sichnicht mit Sicherheit sagen. Vermutlich sind sie karolingischer Herkunft.Überwasser dürfte erst über die Liesborner Äbtissin Christina in derzweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts daran beteiligt worden sein.Auffallend ist die unmittelbare Nachbarschaft diese~ Liesborner Besitzesim Rheinland zu dem des Stiftes Essen und der Abteien Werden undPrüm. Im Dottendorf nahen Godesberg war Essen mindestens seit derzweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts begütert 1 ), ebenfalls nahe, in Mehlern(Stadt Bonn) und Königswinter, sind Werden und Essen als Grundherrenzu finden, in Ahrweiler Essen und Prüm und in Bachern (Bad Neuenahr­Ahrweiler) Werden. Bei all diesem Besitz handelt es sich · mit hoherWahrscheinlichkeit um ehemaliges Reichsgut, und es dürfte kaum abwegigsein, dies auch für Liesborn anzunehmen. Stellt man nun noch die Übereinstimmungder wesentlichen Reliquien von Prüm, Essen und Liesborn in1) Helmut WEIGEL, Studien zur Verfassung und Verwaltung des Grundbesitzes desFrauenstiftes Essen (852-1803) (BeitrrGeschStadtStiftEssen 76. 1960 S. 42ff.).

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