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130 5. Religiöses und geistiges LebenAus einem wohl in das beginnende 15. Jahrhundert zu datierendenVerzeichnis (StAM Msc. VII 1317 B fol. 8) ist ersichtlich, daß aus folgendenGütern Geld zur Fertigung von Schuhen für die Armen gezogen wurde:Aden 3 solidi, ad Quercum (tor Eyck) 4 solidi, Amelung in Hentrup 16denarii cum obolo, Schware in Osthusen 13 denarii und 2 oboli, Camper(= Kemper) 16 denarii und 2 oboli, Brickinesel (= Brexel) 9 denarii.Ferner hatte zu Weihnachten der Hof Hede (= Heide, Heidemann) 12denarii für das Armenbrot abzuliefern.1488 bestimmte der Abt in vigilia nativitatis Christi 1 Taler und 42Schillinge für die Armen (StAM Msc. I 100 fol. 248). Davon sollten 16Schillinge für Schuhwerk, 1 Mark für Heringe, 1 Mark für Wecken und2 Schillinge für Tuch genommen, außerdem noch 8 Mudden Roggenverbacken werden. Im Jahre 1522 setzten Abt und Konvent bestimmteEinkünfte aus den Höfen Strotkotten, Hollenhorst, J ohanningmann inSünninghausen, Speckmann in Wadersloh und Surmann in Vellern alsArmenspenden in den Tagen vor Weihnachten fest (Liesborn Urk. 372).1586 lebten im Kirchspiel Liesborn 21, im Kirchspiel Wadersloh 13 Hausarme,die vom Kloster unterhalten wurden (StAM Msc. I 100 fol. 185).Der Stromberger Drost Adrian von Ense zu Westernkotten vermachtein seinem 1592 errichteten Testament von 1000 Rtlr Matthias von Wendtund dessen Frau Katharina von Ense geliehenen Kapitals jährlich 50 RtlrZinsen ad pios usus (BAM GV Liesborn 4; StAM Msc. I 101 fol. 265 ff.).Jobst Dietrich von Wendt blieb diese Zinsen mehrere Jahre schuldig undbat deshalb im Jahre 1663 um Zahlungsaufschub. Der Abt verteilte dasGeld unter die Armen des Kirchspiels. Es wurden aber auch immerwieder bedürftige Klöster wie die Augustinerinnen in Lippstadt, dasAnnuntiatenkloster in Wiedenbrück und die Dominikaner in Dortmund,ferner die Armen in Westernkotten, Verarmte aus Straßburg und demElsaß, Studenten aus Köln und Paderborn und Bauten verschiedenerKirchen unterstützt (Liesborn Akten 126). 1658 vermachte Abt Maurusin se.inem Testament den Armen des Kirchspiels Liesborn 160 Rtlr (PALiesborn Urk. 14). Aus einem 1789 vom Liesborner Pfarrer Ficken aufgestelltenVerzeichnis der Armenkapitalien geht hervor, daß die Kapitaliendamals an 43 Empfänger ausgetan waren und über 70 Rtlr Zinsen erbrachten(BAM GV Liesborn 4). Diese Gelder wurden zusammen mit 4 Rtlr,die von der Abtei zu allen vier Hauptfesten des Jahres beigesteuert wurden,und mit 30 Ellen Tuch unter Hausarme; Kranke, die Medizin nicht zahlenkönnen; Ä·ltere, die ihre Kinder ein Handwerk lernen lassen; arme Schulkinder,die Bücher, Tinte und Papier nicht zahlen können, und Waisenkinder verteilt.Auch alles Brot, das im Kloster übrig blieb, wurde unter die Armenausgegeben, und armen Familien wurde bisweilen ein Pachtnachlaß gewährt(Linneborn, Aufhebung S. 49).

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