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§ 13. Das Benediktinerkloster 99belegen. Vermutlich hatte der Kämmerer das Rechnungswesen des Klosterszu überwachen.Auffallenderweise ist das Amt eines K a n tor s zu keiner Zeit bezeugt.Der Kornschrei ber (granarius,frumentarius) ist erst ab 1319 (WestfUB8 Nr 1328 S. 485) faßbar. Er übte die Aufsicht über den richtigen Empfangder Naturaleinkünfte und über die Mühlen aus (Linneborn, AufhebungS.46).Der Küchenmeister (cufinarius) ist frühestens 1652 nachweisbar(Liesborn Akten 355). Er hatte die Aufsicht über die Klosterküche, sorgtefür eine ordentliche Verpflegung der Insassen und für Bewirtung derFremden und überwachte den Weinkeller.Das Amt des No v i zen m eis te r s (magister novitiorum ) läßt sich erst seitdem 17. Jahrhundert nachweisen. Der Novizenmeister mußte mindestens 8Jahre Profeß gewesen sein und in der theologischen Disziplin versiert, umdie Novizen praktisch unterweisen zu können. Seine Hauptaufgabe bestanddarin, den Novizen während eines Probejahres die Regel aus den Kommentarenzu erklären, Gesang und Vorschriften des Breviers zu lehren, dasMeditieren und die Zeit richtig einteilen zu üben.Der Lek tor (theologie lector, scholmester, magister scholae) wird erstmalsim 17. Jahrhundert genannt. Er ist - im Unterschied zum Novizenmeister- an einer Universität ausgebildet und hat die Befähigung, dietheologischen und andere gelehrte Fächer zu unterrichten, sorgt demnachfür die geistige Bildung im Orden (Linneborn, Aufhebung S. 46). Da sichnicht jedes Kloster einen Lektor leisten konnte, wurden solche auf Reisengeschickt, in den weniger bedeutenden Anstalten zu unterrichten. LiesbornerLektoren sind hin und wieder an anderen Klöstern tätig gewesen.Das Amt des Hospitalars oder Infirmars ist erst im 16. Jahrhundertzu belegen, muß aber weit älter sein, da ein Hospital bereits 1218 bezeugtist (vgl. § 24). Der Infirmar hatte die Kranken zu bedienen und speistebei den Kranken (Linneborn, Aufhebung S. 46).Pfarrer (pastor, plebanus, rector ecclesie, templer, kerkher): Seit 1264übertrug der Abt das Rektorat der Pfarrkirche einem Mönch des Klosters.Nur zwischen 1478 und 1482 versuchte die Kurie ohne Erfolg, dasRektorat mit einem Weltgeistlichen zu besetzen.In der Spätzeit des Klosters gab es drei Pfarrer. Die Pfarrer teilten sichmonatlich zu gleichen Teilen die Einkünfte aus Taufen, Vermählungen,Krankenjuren und die aus dem Jahresgebet. Sie hatten an Sonn- undFeiertagen bis 9.30 Uhr jede halbe Stunde eine Messe in der Herrenkirchezu lesen, danach in der Pfarrkirche zu predigen (Linneborn, AufhebungS. 47 ff.).

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