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60 3. Historische Übersichthat, wozu das etwa siebzig Jahre zuvor aufgefundene Muttergottesbildbeigetragen haben mag (WestfUB 3 Nr 1567 ff. S. 816 ff.). Erst in demProtokoll über die Auffindung von Reliquien 1338 werden Maria, Cosmasund Damian und der Prophet Simeon gemeinsam als Patrone des Klostersaufgeführt, wobei Simeon besonders hervorgehoben wird, indem er alsbeatissimus bezeichnet wird, während den anderen Personen nur das Attributbeatus beigegeben ist (StAM Altertumsverein Msc. 188). Man wirdandererseits unwillkürlich an die Essener Stiftskirche und ihre Patroneerinnert. Der Gründer Altfrid hatte die Kirche zu Ehren der Dreifaltigkeit,der Jungfrau Maria und der Märtyrer Cosmas und Damian geweiht unddieselben Patrone auch seinem 872 geweihten Hildesheimer Dom beigegeben.Es ist allerdings auch nicht auszuschließen, daß sich das Patroziniumder Gottesmutter auf Maria als Patronin weiblicher Anstalten allgemeinbezieht, wie Goetting etwa für Gandersheim annimmt (GS NF 7 S. 80).Der älteste gesicherte Liesborner Beleg für Si m e 0 n reicht in dieAmtszeit der Äbtissin Berthildis, in das 11. Jahrhundert, zurück. Berthildishat dem Konvent ein Evangeliar gestiftet, dessen Widmungsverse beginnen:Sancte senex Symeon JDomini difate responsoNe videas mortem nisi viso in corpore Christo . .. (Witte S. 753)Ein noch älterer, freilich auf nicht gesicherter Tradition beruhenderHinweis auf Simeon sowie auf Maria bezieht sich auf die LiesbornerÄbtissin Bya, die im 10. Jahrhundert dem Stift vorgestanden hat (v gl.§ 38). Sie soll Bildnisse der Muttergottes und des Simeon angeschaffthaben. Es ist nun nicht verwunderlich, den Heiligen Simeon als einzigenPatron der Liesborner Kirche angesprochen zu sehen, galt doch dieArmreliquie dieses Heiligen als hervorragendste und zugleich als wundertätigeReliquie der abbatia.Der Hochaltar der Klosterkirche war dem Propheten Simeon sowieden hll. Cosmas und Damian geweiht (PA Liesborn Hs. 10). Der mitGold und Edelsteinen geschmückte Simeonsschrein wurde in einer großenProzession, der St. Simeonstracht, getragen, wie eine Quelle des 17.Jahrhunderts bezeugt (StAM Altertumsverein Msc. 188 fol. 52 ff.). Schließlichspricht eine Urkunde von 1434 von Abt und Konvent monasterii sanctiSimeonis in Liesborn (StAM Msc. I 99 fol. 209'). Wenn diese Urkunde auchkeinen Beweis für ein altes Simeon-Patrozinium darstellen kann, so vermagsie doch deutlich zu zeigen, daß die Erinnerung an den Heiligen und dieVerehrung der Reliquie nicht nur wach geblieben sind, sondern daß derKult auch in späterer Zeit von eminenter Bede:utung für Liesborn gewesenist; so bedeutend, daß die Heiligen Cosmas und Damian wenigstens

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