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§ 6. Name, Patrozinium und Lage 59Der Name läßt sich ohne große Schwierigkeiten deuten. Er setzt sichaus den bei den Wörtern Lies( e) und Born zusammen und bezeichnet denQuell des Liesen-Bachs. Hinter dem Wort Lies(e) verbirgt sich wahrscheinlichdas mittelniederde.utsche Wort liesk oder les(ch), womit Schilf gemeintist. Der Name des Klosters erklärt sich damit aus seiner Lage am Liesen­Bach.b) PatroziniumStü wer, Die Liesborner Simeonsreliquie; - Ti bus, GründungsgeschichteS.562ff.; - Witte; - P. Moraw, Ein Gedanke zur Patrozinienforschung(ArchmittelrhKG 17.1965 S. 9 ff.).Die Frage nach dem Alter des heutigen Liesborner PatroziniumsCosmas und Damian ist nicht ohne Schwierigkeiten zu beantworten.Urkundlich überliefert wird es erstmals 1144, als Erzbischof Arnold vonKöln dem Kloster Überwasser in Münster und der ecclesie beatorum martirumCosme et Damiani in Lysbernen (WestfUB 2 Nr 244 S. 35) Besitzungenbestätigt, also mehr als zehn Jahre nach der Übernahme Liesborns durchBenediktinermönche. In der Folgezeit wird immer wieder auf dieses Patroziniumhingewiesen, so nicht nur in Urkunden (1151, 1152 und öfter),sondern auch in einer Handschrift mit Glossen des Petrus Lombardus zuden Paulusbriefen, die Abt Franco (1161-1178) den Heiligen Cosmas undDamian übergeben hat (Katalog Liesborn S. 63 Nr 36), und im Nekrologvon St. Mauritz und Simeon in Minden (StAM Msc. VII 2718 fol. 80),dessen Verbrüderungsliste von den fratres sanctorum Cosme et DamianiLisberne spricht. Dieses Hauptpatrozinium drückt sich ferner im Konventssiegelaus, das um 1239 erstmals belegt ist (s. § 13 f) und die bei denHeiligen abbildet sowie in der Umschrift ihre Namen nennt. Auch diejüngeren Konventssiegel stellen bis in das 17. Jahrhundert die bei denHeiligen dar.Ein weiteres Patrozinium gilt der Gottesmutter Maria, kommtaber erst sehr viel später, wohl erst im Zuge der neuerlichen allgemeinenMarienverehrung auf. Es ist denkbar, daß es mit der um die Mitte des 13.Jahrhunderts einsetzenden Verehrung eines wiederaufgefundenen Marienbildeszusammenhängt (WestfUB 3 Nr 628 S. 321). Doch selbst erheblicheZeit später, etwa 1290, wird dieses Marienpatrozinium nicht genannt,sondern die Klosterkirche als ecclesia sancforum Cosme ef Damiani bezeichnet(WestfUB 3 Nr 1403 S. 731). Vielleicht tritt das Marienpatrozinium garerst unter Abt Florin zutage, der 1322 und danach mehrfach einen Marienaltarund die Abts- oder Marienkapelle im Turm der Klosterkirche dotiert

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