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68 3. Historische Übersichtdurchaus um einen gemeinsamen Güterbesitz handeln, wie er als sogenanntesDotalgut mit den vier curtes Hollenhorst, Haskebrügge, Hentrup undLiesborn vorhanden ist. Es ist dies ein umfangreicher und geschlossenerKomplex, der sich hauptsächlich über die späteren Kirchspiele Wadersloh,Liesborn, Herzfeld und Diestedde erstreckt, wodurch die unmittelbareNachbarschaft zu den Gütern der hl. Ida gegeben ist; eine Verbindung,die sich auch noch in späterer Zeit durch die Gogerichtsbarkeit vonHerzfeld über Liesborn abzeichnet (F. Philippi, Landrechte des MünsterlandesS. 171 f.; StAM Altertumsverein Msc. 147). Im Kirchspiel Waderslohund den weiter nördlich gelegenen Kirchspielen und Bauerschaften berührensich Liesborn und Freckenhorst. Auch für Freckenhorst wird ja mitguten Gründen ein ekbertinischer Zusammenhang vermutet (GS NF 10:Kohl, Freckenhorst S. 66).In derartige Überlegungen muß auch die Frage der Vogtei über dasStift Liesborn einbezogen werden. Der in der ältesten erhaltenen Urkundevon 1019 angesprochene Graf Hermann wird von Leidinger (UntersuchungenS.38, 89) als Angehöriger des Werler Grafenhauses und damit alsSohn Hermanns 1. und der Gerberga von Burgund identifiziert. Leidingersieht in Hermann auch gleichzeitig den Inhaber der Liesborner Vogtei,was allerdings nicht nachzuweisen, wenn auch wahrscheinlich ist. Hierliegt ein Parallelfall zu Freckenhorst vor, von dessen Vogtei Kohl annimmt,sie sei von den Stiftern über die Werler und die von Münster-Meinhövelan die Edelherren von Rheda gelangt (S. 65 f.). Für Freckenhorst läßt sichdas Werler Glied nur vermuten, für Liesborn dagegen darf es als gesichertgelten. Wenn dann noch die urkundlich nachweisbare alte Verbindungvon Liesborn und Rastede angeführt wird - das gegen Ende des 11.Jahrhunderts gegründete Rastede ist eine Stiftung, die mit dem WerlerHaus zusammenhängt (Germania Benedictina 6 S.421) -, dürfte wohlnicht mehr an der Vogtei der Werler über Liesborn zu zweifeln sein. DieWerler sind gleichzeitig .auch Vögte der Reichsabtei Werden gewesen(Leidinger S. 89), und wenn man den reichen Essener und Werdener Besitzim Bereich des südlichen Münsterlandes betrachtet, zumal in Liesborn,Wadersloh, Diestedde und Sünninghausen, und partiell nur die curtisHaskebrügge bei Herzfeld herausnimmt, die im ältesten Werdener Urbaraufgeführt steht, gleichzeitig aber auch zur Gründungsausstattung Liesbornsgehört hat, so wird man etwas von den weiträumigen Verbindungenund Verflechtungen der Stifterfamilien und großen adeligen Geschlechterspüren, zu denen sicherlich auch die Liesborner Fundatoren zu rechnensind. Die ersten urkundlich bezeugten Vögte Liesborns sind Angehörigeder Edelherrenfamilie von Schwalenberg-Rheda gewesen. Es sind dieselbenPersönlichkeiten, die auch als Vögte von Freckenhorst auftreten.·

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