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§ 5. Bibliothek 49schriften begonnen haben. Leider ist erst für das 11. Jahrhundert eineHandschrift bekannt, ein Evangeliar, das die Äbtissin Berthildis, die alsdrittletzte Äbtissin gilt, dem Stift geschenkt hat (vgl. § 31). Eine zweiteHandschrift aus der Zeit des Damenstifts, ein Breviarium antiquum von derHand der Liesborner soror Thiadera (wohl Tideradis; vgl. § 31), wird imKatalog von 1795 aufgeführt, muß aber heute als- nicht mehr auffindbargelten.Nach der Umwandlung in ein Benediktinerkloster läßt sich in Liesbornim 12. und 13. Jahrhundert eine rege Schreibtätigkeit beobachten, diewohl in erster Linie der Vergrößerung der eigenen Bibliothek gedient hat.Aus dem 12. Jahrhundert sind insgesamt 2.7, Werke in 31 Bänden bekannt,von denen immerhin 20 Handschriften in 27 Bänden erhalten gebliebensind (vgl. die Verzeichnisse von Rose und Staender). Es sind dies außerden liturgischen Handschriften (vgl. § 31) hauptsächlich Kirchenväter undTheologen. Schon der erste Abt Balduin (1130-1161) erweist sich alsSchreiber, vielleicht auch als Verfasser eines Passionale (vgl. § 31), fernerhat sich Abt Wenzo (1178-1190) als Schreiber mehrerer Handschriftenhervorgetan. Von seiner Hand haben sich bis heute zwei Codices zu jezwei Bänden erhalten (Berlin, Preuß. Kulturbesitz). Witte (S. 758) überliefertnoch weitere Titel heute nicht mehr greifbarer Handschriften diesesAbtes (vgl. § 31). Außerdem sind drei weitere Schreiber namentlich bekannt(vgl. § 27). Wenzos Vorgänger, Franco, schenkte der Bibliothek zweiHandschriften: Glossen seines Zeitgenossen Petrus Lombardus (t 1160) zuden Briefen des Paulus und desselben 4 Bücher Sententiae. Aus der Amtszeitdes Abtes Werner ist eine Handschrift Bernardi Papiensis compilatio de veterinovoque iure bekannt (Rose S. 1440, W. Wattenbach, Handschriften S. 627).Die im 12. Jahrhundert auffallend stark einsetzende Schreibtätigkeitsowie das Stiften von Handschriften könnte darauf hindeuten, daß die ausder Zeit des Damenstiftes stammenden Manuskripte bis auf wenige beimgroßen Brand des Jahres 1121 vernichtet worden sind. Sie dürfte außerdemzum Reformprogramm der in das Kloster einziehenden Mönche gehörthaben. In wenigen Jahrzehnten scheinen die Mönche eine reichhaltige undumfangreiche Bibliothek aufgebaut zu haben, denn schon 1219 ließ AbtWerner den Bestand neu aufnehmen. Das geschah mittels zweier Kataloge,die theologische und nichttheologische Werke getrennt aufführten, wennman von wenigen Titeln absieht, die vermischt worden sind. Leider hatsich nur der theologische Katalog erhalten, zwar auch nicht im Original,aber doch abschriftlich in einem Bibliotheksverzeichnis von 1795 (StAMAltertumsverein Münster Dep. Msc. 189 = Rose, Verzeichnis S.1444-1445). Die genaue Anzahl aller damals vorhandenen Manuskripteist also nicht zu ermitteln, aber allein der theologische Katalog nennt etwa

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