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§ 13. Das Benediktinerkloster 95Vorgänger begonnene Bauten mußte er fortführen. Bei Veräußerung vonKlostergut war ein Mehrheitsentscheid der Mönche erforderlich. Diefestgesetzte Zahl der Religiosen durfte nicht überschritten werden. BeiAbwesenheit wurde der Abt vom Prior vertreten (StAM AltertumsvereinMsc. 350).Über die genealogische Einordnung der . Äbte läßt sich erst seit derMitte des 14. Jahrhunderts Genaueres sagen, da seit dieser Zeit erst ihreFamilienzugehörigkeit bekannt ist. Damals stehen dem Kloster Angehörigeministerialer und landadeliger Familien vor, seit der ersten Hälfte des15. Jahrhunderts, also schon vor Einführung der Bursfelder Reform,zunehmend Angehörige bürgerlicher Familien. Mit Lambert Lemme(1601-10) gelangt sogar ein Freigelassener zur Abtswürde. Eher zubeantworten ist die Frage nach der geistlichen Herkunft der Äbte. Vomzweiten Abt, Franco (1161-1178), läßt sich mit ziemlicher Sicherheitsagen, daß er aus St. Michael in Hildesheim kommt. Auch die nachfolgendenÄbte scheinen sämtlich nicht aus dem Liesborner Konvent hervorgegangenzu sein. Abt Werner (1198-1221) war zuvor Propst im BenediktinerinnenklosterMalgarten bei Bersenbrück, Gottschalk (1239-1241) Priorim Benediktinerinnenkloster Oesede (heute Stadt Georgsmarienhütte) undGottfried (1241 - 1265) Prior im Benediktinerinnenkloster Willebadessen.Als erster aus dem Liesborner Konvent stammender Abt darf FlorinKetelhot (1304-1328) gelten, und seine Nachfolger sind wohl ebenfallsausnahmslos Liesborner Konventsangehörige gewesen. Erst mit dem ReformabtHeinrich von Kleve (1464-1490) kommt wieder ein Nichtliesbornerzur Regierung, während seine Nachfolger wiederum ohne Ausnahmedem Liesborner Konvent entstammen.Die Kleidung des Abtes bestand anfänglich aus einem weitenschmucklosen Gewand (Pluviale), wie sich von Siegeln ablesen läßt. AbtWenzo (1178 - 90) wird auf seinem Siegel mit übergeworfener Kaseldargestellt. Dieser ist ein breites, offenbar verziertes Mittelband aufgesetzt.Unterhalb des Halsausschnitts wird ein broschenartiges Gebilde, das vielleichtals Schließe zu deuten ist, sichtbar. Zur weiteren Ausstattung gehörenKrümme, Kreuz, Ring und Birett. 1317/18 gelang es Abt Florin, sichdie Pontificalia zu verschaffen. Fortan ließ er sich in vollem Ornat aufSiegeln abbilden. Die verfälschte Urkunde von 1317 gestand dem AbtMitra, Ring und übrige Pontificalia zu. Auf den aus barocker Zeit stammendenAbtporträts sind die Äbte durchweg schwarz gekleidet. Sie tragenbisweilen über einem weiten schwarzen Gewand einen schwarzen Mantel,einen weißen Kragen und eine schwarze Kopfbedeckung (Birett). Linneborn(Aufhebung S. 25 ff.) spricht von rotem Birett, das die Äbte ursprünglichgetragen hätten. Abt Gregor Waltmann (1698-1739) gebrauchte über

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